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Carlowitzstraße. Der in Vorstadt Plauen wohnhafte Baumeister Ferdinand Fichtner erkaufte zu Anfang der 1870er Jahre im ehemaligen Dorfe Naußlitz Bauland und legte darauf eine Straße an, der er nach seinem jüngeren Sohne Albert den Namen Albertstraße gab. Seit 1904 heißt sie Carlowitzstraße nach Christoph von Carlowitz, Staatsmann und Rat des Herzogs Georg und der Kurfürsten Moritz und August (geb. den 13. Dezember 1507 in Hermsdorf, gest. den 8. Januar 1578 zu Rothenhaus in Böhmen).

Carola-Allee, der östliche Teil jenes langen Straßenzuges in der Albertstadt, der, 1874 angelegt, nahe dem Waldschlößchen beginnt und am St. Pauli-Friedhofe endet. 1878 führte er in seiner ganzen Ausdehnung die Benennung Große Militärstraße, während er im Volksmunde Heerstraße hieß. Zu Ehren der Königin Carola (geb. den 5. August 1833 und vermählt mit Kronprinz Albert am 18. Juni 1853) erhielt der vom Waldschlößchen bis an den Königsplatz reichende Teil der Straße 1879 den jetzigen Namen.

Carolabrücke über die Elbe, von der Stadt in den Jahren 1892-1895 erbaut, wurde ebenfalls der Königin Carola zu Ehren benannt.

über die Prießnitz, entstand im Jahre 1874 und trägt ihren Namen nach der genannten Fürstin seit dem Frühjahr 1875.

Carolastraße, hieß seit 1845 Kleine Reitbahngasse als Zweiggasse der Großen Reitbahngasse; 1858 erhielt sie ihre jetzige Benennung zu Ehren der Kronprinzessin Carola.

Carolinenstraße. Nach dem 1818 beendigten Abbruche der Neustädter Festungswerke entstanden, hieß sie seit 1829 Mittelallee, weil sie in der Mitte zwischen zwei ebenfalls mit Baumreihen gezierten Straßen lag, nämlich der Hauptallee (jetzt Antonstraße) und An der Ringmauer (jetzt Ostteil der Theresienstraße). Ihre jetzige Benennung erhielt sie 1840 nach Carolina, der ersten Gemahlin des Königs Friedrich August II. (geb. den 8. April 1801, gest. den 22. Mai 1832).

Carusstraße ist ein Teil der bereits 1450 urkundlich erwähnten Borngasse. Diese fing am Jüdenteich (jetzt Georgplatz) an und endete, nachdem sie einen Winkel gebildet, an der jetzigen Johannesstraße. Ihre Benennung ist wahrscheinlich davon abzuleiten, daß nahe ihrer Anfangsstelle die Röhrenleitung vorüberführt, die noch heute aus dem heiligen Born oder Brunnen bei Leubnitz gespeist wird.


Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/40&oldid=- (Version vom 2.11.2022)