Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/36

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Brückenstraße, ursprünglich ein ziemlich gewundener Waldweg in der Dresdner Heide, der von der Königsbrücker Straße nach den Schießständen führt und erst Brückenweg hieß, weil er zwischen dem Arsenal und dem Militärlazarett auf einer dort erbauten Brücke die Prießnitz überschreitet. Seit 1879 führt er den Namen Brückenstraße.

– s. Augustusstraße, Friedrichstraße, Ostra-Allee.

Brückenweg s. Brückenstraße.

Große Brüdergasse. Sie fuhrt ihren Namen nach dem einst an ihrem westlichen Ausgange gelegenen Kloster der Franziskaner oder Barfüßerbrüder, das 1272 erstmalig erwähnt, vermutlich aber schon etwas früher errichtet und 1539 aufgehoben wurde (urkundlich 1362 Brudirgasse, um 1370 magna platen minorum, 1373 große Brudirgasse). In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde für sie wie auch für die Kleine Brüdergasse vom Volksmunde nebenbei der Name Klostergasse gebraucht.

Kleine Brüdergasse, urkundlich unter folgenden Benennungen erwähnt: um 1370 parta platea minorum, 1396 wenynge Brudirgasse, 1413 cleyne Brudergasse.

Brühl'sche Gasse, ursprünglich Fischergasse, ein Teil der ältesten Ansiedelung auf dem linken Elbufer, durch Fischer schon vor Gründung der Stadt angelegt, kommt urkundlich unter folgenden Namen vor: 1494 Fieschergaß vor Dreßden, 1556 Fischergeßelin, 1560 klein Fischergeslin, 1562 alte Fischergasse, 1565 im Nesselgrunde oder kleinen Fischergassen. 1570 alte und lange Fischergasse, dann aber nur noch kleine Fischergasse im Gegensatze zu der um die Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen neuen oder großen Fischergasse (jetzt Münzgasse). Seit 1849 hieß die Kleine Fischergasse kurz Fischergasse. 1882 wurde sie in Brühl'sche Gasse umgenannt nach dem anstoßenden. 1737–1740 für den Reichsgrafen Heinrich von Brühl erbauten (1901 abgebrochenen) Palais, und zwar auf wiederholtes dringendes Ansuchen von Hauseigentümern und Anwohnern der Fischergasse, die wegen des früher dort herrschenden Prostitutionswesens einen sehr üblen Ruf hatte.

Brühl'scher Garten. Graf Heinrich von Brühl, der bekannte Premierminister (geb. den 13. August 1700 zu Weißenfels, gest. den 28. Oktober 1763 zu Dresden), hatte sich von seinem Landesherrn,


Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/36&oldid=- (Version vom 21.10.2022)