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platea noctuae, 1409 als steynweg vor dem Ewlenthore, 1450 als Eulengasse erwähnte, wohl nach einer Herberge „die Eule“, benannte Gasse und die ebenfalls bereits 1437 erwähnte Halbegasse, wahrscheinlich so geheißen, weil sie nur einseitig bebaut war. Im 17. Jahrhundert bildete man für diese beiden Gassen den gemeinsamen Namen Halbeulengasse, der aber später durch die Benennung Halbegasse wieder verdrängt wurde. Der Straßentrakt, nach und nach immer weiter ausgebaut, reichte von der jetzigen Viktoriastraße bis zum nördlichen Ende der Beuststraße. Sein innerer, zwischen der Viktoriastraße und dem Ausgange der Ferdinandstraße gelegener Teil erhielt 1876 den Namen Bankstraße nach dem damals dort errichteten Gebäude der Deutschen Reichsbankstelle.

Barbarastraße (Pieschen), seit 1896, befindet sich nicht fern von dem Artillerie-Exerzierplatze und ist benannt nach Barbara, einer Heiligen des 3. Jahrhunderts n. Chr., die als Schutzheilige der Artillerie gilt.

Barbarossaplatz (Striesen), gehörte ursprünglich zur Straße 7 und umfaßte da die Katasternummern 450 und 451; seinen jetzigen Namen trägt er seit 1893 nach dem Kaiser Friedrich I., dem Rotbart (Barbarossa), der, 1121 geboren, 1152 zur Regierung kam und 1190 auf dem dritten Kreuzzuge starb.

Barbarossastraße (Striesen), von 1874 bis 1892 Straße 7, vom Barbarossaplatze ausgehend, erhielt 1893 ihren Namen.

Bartholomäistraße. Im Jahre 1865 angelegt, aber zunächst nur einseitig bebaut, war für sie im Volksmunde der Name Rosenzweig aufgekommen, weil sie von der Rosenstraße abzweigte und anfangs eine Sackgasse bildete. 1866 erhielt sie ihre jetzige Benennung nach dem einst in ihrer Nähe, am Freiberger Platze an Stelle der Häuser Nr. 20–26 gelegenen Bartholomäi-Hospital. Dieses war unter Markgraf Heinrich dem Erlauchten (1234–1288) von Dresdner Bürgern zur Aufnahme aussätziger Frauen begründet und 1838 mit dem Materni-Hospital vereinigt worden.

Baudissinstraße (Kaditz), hieß seit 1896 Forststraße, weil sie nach einem etwa 1892 verschwundenen Forstareale führte. Seit 1904 trägt sie ihre neue Benennung nach dem Schriftsteller, Shakespeare- und Moliere-Übersetzer, Wolf Heinrich Graf von Baudissin


Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/27&oldid=- (Version vom 21.10.2022)