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An der Augustusbrücke. Unter dieser Bezeichnung versteht man die wenigen Gebäude, die auf dem rechten Elbufer zu beiden Seiten der Augustusbrücke an deren Ausgange liegen. Erwähnt wird dort ein Haus bereits 1434. Im 18. Jahrhundert bezeichnete man diese Gebäude mit dem Namen An der Elbbrücke; in den 1830er Jahren sagte man kurz An der Brücke, seit 1879 An der Augustusbrücke.

Augustusstraße, unter Kurfürst Moritz angelegt, bestand ursprünglich aus zwei selbständigen Teilen, deren jeder einen besonderen Namen trug. Das Stück zwischen dem Neumarkt und der jetzigen Brühl'schen Gasse, eine Art Fortsetzung der Moritzstraße, wird 1565 als Untere, 1579 und 1634 als Kleine Moritzstraße erwähnt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde sie auch An der Bildergalerie genannt, weil sie an dem Stallgebäude vorüberführt, in dessen Räumen sich von 1746-1855 die Königliche Gemäldegalerie befand. – Der zweite Teil der heutigen Augustusstraße zwischen der Brühl'schen Gasse und dem Schloßplatze hieß wegen der Nähe der Elbe und der Brücke 1543 Elbgasse, 1560 Neue Elbgasse, 1566 Brückenstraße, 1694 Am Stall nach dem an der Straße gelegenen, 1586-1591 errichteten kurfürstlichen Stallgebäude, das seit seinem in den Jahren 1872-1876 erfolgten Umbau den Namen Johanneum trägt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war für diesen unteren Teil der Augustusstraße auch die Benennung Georgenstraße gebräuchlich, weil er am Georgenschlosse endet. Seit der Zeit Augusts des Starken (am 12. Mai 1670 zu Dresden geb., den 1. Februar 1733 in Warschau gest.) wurde die bisher meist als Elbgasse bezeichnete Straße Augustusstraße benannt und dieser Name bald auch auf den kürzeren, bis zum Neumarkt reichenden Straßenteil übertragen, doch ist der ausschließliche Gebrauch dieser Benennung erst im Beginn des 19. Jahrhunderts üblich geworden.

Am Ausschiffungsplatz. Im Sommer 1822 wurde mit der Anlegung dieses Elbkais hinter den Calberla'schen Häusern (jetzt Hotel Bellevue) begonnen. Später erweiterte man ihn bis zur Marienbrücke, doch erhielt er erst 1859 seinen Namen.

Aussiger Straße (Seidnitz), seit 1904, wegen ihrer Richtung nach der böhmischen Elbstadt Aussig benannt.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/25&oldid=- (Version vom 15.10.2022)