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Zellescher Weg. Dem 1162 bei Nossen gegründeten Cistercienser-Kloster Altzelle gehörte das Dorf Leubnitz bei Dresden. Um auf der Fahrt dahin von städtischen Abgaben befreit zu bleiben, berührten die Mönche das Stadtgebiet nicht, sondern benutzten von der alten Weißeritzbrücke im Dorfe Löbtau aus den Weg, der sich südlich der Stadt unterhalb der Dörfer Plauen, Räcknitz und Zschertnitz bis Leubnitz hinzog. Im Volksmunde hat er von jeher der Zellesche Weg geheißen, aber erst 1870 wurde vom Rate bestimmt, auch behördlich diesen Namen anzuerkennen. Inzwischen war der Weg auf der Strecke westlich der Zwickauer Straße als öffentlicher Weg eingezogen worden; an seine Stelle trat 1881 die Nossener Straße (s. diese). Zwei Jahre später stellte man den zwischen der Zwickauer und der Hohen Straße gelegenen Teil des Weges als breite Straße her, führte diese in gerader Richtung bis zur Bergstraße fort und benannte sie Zellesche Straße, während der alte Weg bei der Hohen Straße rechts abzweigend bis zur Bergstraße zunächst noch bestehen blieb, bis mit der Anlegung der Eisenstuckstraße und der Nürnberger Straße auch dieses Stück verschwand. Jetzt gilt die Bezeichnung Zellescher Weg nur noch für das Stück, das von der Bergstraße (beim Sedanplatze) aus durch die Felder nach der Mockritzer Straße und weiter nach Leubnitz führt.

Zeughausplatz heißt seit 1840 der vorher namenlose Platz vor dem ehemaligen Zeughause. Von Kurfürst August in den Jahren 1559–1563 erbaut, diente dieses bis zu der 1875 erfolgten Fertigstellung des Arsenals in der Albertstadt als Aufbewahrungsort für Geschütze und Munition, wurde dann 1884–1887 zur Aufnahme der Skulpturensammlung und der Staatsarchive umgebaut und erhielt dem König Albert zu Ehren den Namen Albertinum.

Zeughausstraße, 1818 als Weg angelegt, der die Benennung Augustusallee erhielt, weil er, mit 2 Baumreihen geziert, an dem vom Kurfürsten August (geb. am 31. Juli 1526, gest. den 11. Februar 1586 in Dresden) 1553 errichteten Moritzmonument vorüberführte. Im Jahre 1871 zur Straße umgewandelt, gab man dieser ihren jetzigen Namen.

An der Zeughofmauer s. Salzgasse.

Große Ziegelgasse s. Ziegelstraße.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/177&oldid=- (Version vom 7.2.2023)