Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/171

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Reich der Fabel. Vorübergehend führte im 17. Jahrhundert die Gasse auch die Benennung Kirchgasse, weil an ihrem südlichen Ausgange die Kreuzkirche liegt.

– (Antonstadt) s. Görlitzer Straße.

Kleine Weiße Gasse s. Kleine Kirchgasse.

Im Weißen Thore s. Kaiserstraße.

Vor dem Weißen Thore s. Theresienstraße.

An der Weißeritz s. Kanalgasse, Weißeritzstraße.

Am Weißeritzmühlgraben. Der so bezeichnete Weg führt von der Fabrikstraße südwärts an einem alten Weißeritzarme entlang, der sich unterhalb der Vorstadt Plauen abzweigt, noch heute, wenn auch meist überwölbt, die Wilsdruffer Vorstadt durchfließt und in der Nähe der Kleinen Packhofstraße in die Elbe mündet. Schon frühzeitig war er kanalisiert und deshalb seit etwa dem 16. Jahrhundert als Mühlgraben bezeichnet; zur Verbindung der außerhalb der Stadt an ihm errichteten Mühlen und anderen Grundstücke wurde bereits vor Jahrhunderten ein Weg angelegt. Am Ausgange des 18. Jahrhunderts trug dieser die Bezeichnung Außerhalb des Falkenschlags, später Vor dem Freiberger Schlage; seit 1840 heißt er Am Weißeritzmühlgraben.

Weißeritzstraße. Am Ausgange des 17. Jahrhunderts zuerst bebaut, wurde die nahe dem alten Weißeritzbett sich hinziehende Straße zunächst An der Wasserseite, aber auch An der Weißeritz sowie Wasserstraße genannt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hieß sie im Volksmunde nur die Allee, weil sie seit 1744 mit einer dreifachen Reihe von Kastanienbäumen besetzt war. Ihren jetzigen Namen trägt sie seit den 1790er Jahren.

Weißeritzufer wurde 1894 zunächst die Straße benannt, welche vom Westende der Fröbelstraße am linken Ufer des 1891 bis 1893 angelegten neuen Weißeritzflußbettes nach Vorstadt Cotta führt. Vier Jahre später erstreckte man den Namen auch auf die am rechten Ufer entstandene Straße.

Werderstraße, seit 1873, benannt nach dem preußischen General August Graf von Werder, der am 27. September 1870 die Festung Straßburg zur Übergabe zwang. Er war am 12. September 1808 auf dem Vorwerke Schloßberg (Ostpreußen) geboren und starb an seinem Geburtstage 1887 auf seinem Gute Grüssow in Pommern.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/171&oldid=- (Version vom 2.12.2022)