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unter dem Namen Viehweide bekannte Platz erhielt auf wiederholte Bitten der Anwohner 1851 die Benennung Schützenplatz.

Schuhmachergasse, hieß zuerst Kuttelgasse (1396 Kuttilgasse), weil dort im Mittelalter der Kuttel- oder Schlachthof lag, der 1473 an den Weißeritzmühlgraben bei der Gerbergasse verlegt wurde. Gegen den Ausgang des 15. Jahrhunderts tritt an die Stelle des Namens Kuttelgasse die Bezeichnung das Loch, auch Gasse bei dem Loche (s. Badergasse). Weil die Gasse an der Großen Frauengasse (jetzt Frauenstraße) endete, hieß sie vom 16. Jahrhundert an Kleine Frauengasse. Wegen der zahlreichen Schuster, die darin wohnten, kommt vereinzelt bereits 1570 die Bezeichnung Schustergasse vor. Der Name Kleine Frauengasse blieb der gebräuchliche, bis er 1862 durch die Benennung Schuhmachergasse ersetzt wurde.

Kleine Schuhmachergasse s. Kleine Kirchgasse.

Schulgäßchen s. Rathhausgäßchen.

Schulgasse, im 16. Jahrhundert die Häuser beim Marstall genannt, weil dort der städtische Marstall lag, aber auch Kaplangasse oder Diakongasse nach den dort befindlichen Wohnungen der Kapläne und später der Diakonen an der Kreuzkirche. Für den Teil zwischen der Friedrichsallee und der Gasse An der Mauer gebrauchte man in den 1830er Jahren vorübergehend den Namen Kirchweg, doch hat sich seit dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts die Benennung Schulgasse dauernd erhalten. Sie erinnert daran, daß die Gasse an dem 1557 erbauten Kreuzschulgebäude entlang führte, das 1891 abgebrochen wurde.

– s. Louisenstraße.
– (Trachau) s. Henricistraße.

Schulgutstraße, seit 1864, benannt nach dem ihrem früheren Südausgange gegenüberliegenden Schulgute. Dieses Grundstück war ein dem Senator Ehrlich gehöriges Vorwerk, das er 1743 seiner drei Jahre vorher errichteten Schul- und Armenstiftung hinzufügte und das nun aus diesem Grunde die Bezeichnung „Schulgut“ erhielt. Das Haus diente später als Schankgebäude, bis es 1872 abgebrochen wurde.

Schulplatz (Cotta) heißt seit den 1870er Jahren der Platz vor der alten, 1869 erbauten, 1874 und 1880 erweiterten Volksschule

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/147&oldid=- (Version vom 15.12.2022)