Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/146

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gebrauchte Name Schössergasse, der seit etwa 1650 allein herrschend war, ist auf den Dresdner Amtsschösser Ambrosius Erich zurückzuführen, der den Kurfürsten Moritz und August diente und in der Gasse ein Haus besaß.

Schreibergasse, urkundlich 1391 als Schribergasse, 1452 als platea scriptorum erwähnt, ist vermutlich so genannt nach den Kreuzschülern, von denen man die älteren bis ins 16. Jahrhundert als „Schreiber“ bezeichnete. Es ist auch nicht unmöglich, daß die Schule, die jahrhundertelang bis 1866 hinter der Kreuzkirche, also in der Nähe der Schreibergasse lag, sich ursprünglich in dieser selbst befunden hat.

Kleine Schreibergasse s. Pfarrgasse.

Schubertstraße, seit 1875, benannt nach dem Komponisten Franz Schubert, geb. den 31. Januar 1797 in Lichtenthal bei Wien, gest. den 19. November 1828 zu Wien.

– (Neugruna) s. Gustav Freytag-Straße.

Schützengasse, etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt, hieß zum Unterschiede von den beiden Schießgassen in der Altstadt und weil sie an dem für die Büchsenschützen 1554 errichteten und bis 1875 benutzten Schießhause anfing, erst Büchsenschützengasse (1592), spätere Äußere Schießgasse, im 18. und zu Anfange des 19. Jahrhunderts Schießgasse in der Vorstadt, im Volksmunde auch Schießhausgasse. Seit 1840 führt sie ihre jetzige Benennung.

– s. Schießgasse.

Schützenhofstraße (Trachau und Trachenberge), ein alter Wirtschaftsweg, den man seit 1899 ausbaute. Seinen Namen erhielt er 1876 wegen seiner Richtung nach dem 1875 eröffneten Schützenhofe der Scheibenschützengesellschaft.

Schützenplatz ist der am ehemaligen Schießhause der Scheibenschützen gelegene Rest der alten städtischen Viehweide, auf deren Gebiet man bereits im 15. Jahrhundert Gärten und im 16. die Hundsgasse (Palmstraße), die Mittelgasse, die Grüne Gasse und die Schützengasse angelegt hatte. Von 1623 an wurde der Platz durch die Vorstädter stärker bebaut, die zur Vergrößerung des Herzoglichen Gartens ihre Grundstücke hatten abtreten müssen. Der jahrhundertelang

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/146&oldid=- (Version vom 15.12.2022)