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dem Freiberger Platze und der jetzigen Maternistraße. Der dort sich anschließende, nach der Löbtauer Weißeritzbrücke führende, lange Zeit unbebaute Weg war bis in das zweite Viertel des 19. Jahrhunderts namenlos, erhielt aber, nachdem man dort einige Häuser errichtet hatte, 1844 die Benennung Rosenweg. Wegen häufig vorkommender Verwechselung beider Gassen wurden sie 1878 mit dem gemeinsamen Namen Rosenstraße belegt.

Rosenstraße (Mickten) s. Rietzstraße.
– (Trachau)

Rosenzweig s. Bartholomäistraße.

Rosmaringasse, ursprünglich von der Schloßstraße bis zur Großen Frauengasse (jetzt Galeriestraße) reichend, wird in früheren Jahrhunderten urkundlich unter verschiedenen Namen genannt: 1580 und 1637 kleine Niclaßgasse (s. Schössergasse); ebenfalls 1580 auch Petergeßleinn, 1662 Quergäßlein. Ihren östlich der Schössergasse gelegenen breiteren Teil bezeichnete man im 16. und 17. Jahrhundert als Brotmarkt oder auch An den Brotbänken nach den seit 1558 dort befindlichen Brotverkaufsständen (s. Frauenstraße). Seit dem Ausgange des 17. Jahrhunderts wurde der Name Rosmaringasse (1675 Roßmariengäßchen, 1707 Rosemarien-Gäßgen) dauernd üblich; angeblich wurden in der Gasse für die nach dem Frauenkirchhofe gehenden Teilnehmer an Beerdigungen Rosmarinzweige feilgeboten. Eine Zeit lang gehörte der breitere Teil der Rosmaringasse zur Großen Frauenstraße; 1840 wurde er mit dem schmaleren Stück zwischen Schloßstraße und Schössergasse wieder vereinigt, 1862 aber dauernd der bisherigen Mittlen Frauengasse zugewiesen und der letzteren die Benennung Frauenstraße beigelegt.

Rosmarinweg war von einem alten, Neudorf mit den Scheunenhöfen verbindenden Feldwege das Reststück, das südlich vom Westteile des Bischofsweges von der Radebeuler Straße nach der Großenhainer Straße führte und noch am Anfange des 19. Jahrhunderts Marienweg geheißen haben soll. Seit 1892 wurde dieser Weg auf den Stadtplänen als Rosmarinweg bezeichnet. Nachdem die Fritz Reuter-Straße von der Friedensstraße bis zur Großenhainer Straße dem öffentlichen Verkehre übergeben war, wurde der Rosmarinweg im August 1904 eingezogen.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/138&oldid=- (Version vom 17.12.2022)