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Straße, bis an die heutige Carolastraße reichend, war nun eine Sackgasse, der zwar ihre anfängliche Benennung verblieb, die aber bis zu Ende des 18. Jahrhunderts im Volksmunde meist Im Winkel und Hinterm Schlößchen (Trompeterschlößchen), auch An der Reitbahn hieß, weil sich an ihr Reithaus und Reitbahn für die Garde du corps befanden. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts war durch den mittlerweile in Privathand übergegangenen „Hoheiten Garten“ eine neue Gasse angelegt und damit die frühere Verbindung mit der Seevorstadt wieder hergestellt worden. Die ganze Straße erhielt 1808 die Benennung Reitbahngasse. Der Name war auch für die Folgezeit passend, weil dort von 1833 bis 1879 eine Schwadron des Gardereiter-Regiments ihre Kaserne und Reitbahn besaß. Die Straße machte bei der Kaserne eine Biegung; man benannte 1845 den abzweigenden Teil Kleine Reitbahngasse, die alte Straße aber, die 1844 in gerader Richtung bis zum Environwege (jetzt Sidonienstraße) weitergeführt worden war, Große Reitbahngasse, 1858 Reitbahnstraße.

Rennersdorfer Straße (Cotta), hieß seit 1880 Erlenstraße, weil in ihrer Nähe Erlen standen. Seit 1904 ist sie nach dem bei Oberwartha gelegenen Orte Rennersdorf benannt.

Rennplatzstraße, erhielt 1904 diesen Namen, weil sie nach dem Rennplatze im südlichen Teile der Vorstadt Seidnitz führt. Vorher, seit 1891, hieß sie Treskowstraße nach dem im Auslande lebenden Königl. Preuß. Oberleutnant a. D. Walter Gotthelf Hermann von Treskow. Dieser hatte das Areal erkauft, auf dem seit 1891 die Pferderennen stattfinden, und es dann dem 1890 von ihm begründeten und bis 1897 geleiteten Dresdner Rennverein überlassen, der bis 1893 den Namen „Reiterheim“ führte.

Residenzplatz, von der Wiener Straße durchschnitten, trug seit 1884 die Benennung Wiener Platz. Als 1903 der Platz vor dem Hauptbahnhofe mit diesem Namen belegt wurde, erhielt der bisherige Wiener Platz die Benennung Residenzplatz, da auch die Residenzstraße über ihn wegführt.

Residenzstraße, ursprünglich der auf Strehlener Flur gelegene westliche Teil der nach Dohna führenden Landstraße, erhielt 1875 ihren jetzigen Namen, weil sie die unmittelbare Verbindung Strehlens mit der Residenzstadt herstellte.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/134&oldid=- (Version vom 17.12.2022)