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Polenzstraße, seit 1892, benannt nach dem am 19. Januar 1837 in Chemnitz geborenen Amtshauptmann a. D. Maximilian von Polenz, der als Regierungsassessor bei der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt 1876 die Aufstellung einer Bauordnung für Gruna leitete.

Poliergasse s. Polierstraße.

Polierstraße, spätestens in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt, hieß zunächst lange Zeit Poliergäßchen, seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts Poliergasse, von 1893 an Polierstraße wegen ihrer Richtung nach der am Weißeritzmühlgraben gelegenen, schon 1518 erwähnten Polier- und Schleifmühle, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet, als Würzmühle 1864 vom Staate erworben, 1895 abgebrochen und deren Areal zum Güterbahnhofe geschlagen wurde.

An der Polytechnischen Schule s. Breite Straße.

Poppitz, der Platz des Dorfes Poppitz, das wahrscheinlich bei der wohl zu Anfang des 13. Jahrhunderts erfolgten Anlegung der Stadt Dresden entstand, 1350 als villa Popuwicz prope Dresden, 1370 als Popewicz Erwähnung findet und 1550 vom Kurfürsten Moritz dem Rate zugeeignet wurde.

Porticusstraße, 1860 angelegt, hieß erst, weil sie vom Räcknitz-(jetzt Moltke-) Platze aus die Fortsetzung der Räcknitzstraße bildete, kurze Zeit Verlängerte Räcknitzstraße und erhielt 1861, da sie an der Bürgerwiese abzweigt, den Namen Bürgerwiesenstraße. Zur Vermeidung von Verwechselungen mit der Straßenbezeichnung „An der Bürgerwiese“ wurde ihr 1864 der Name Porticusstraße beigelegt, weil sie an dem nach der Bürgerwiese führenden Portikus ihren Anfang nimmt.

Postplatz. Nach dem 1811 erfolgten Abbruche des Wilsdruffer Tores entstand vor diesem ein Platz, der seit etwa 1830 Wilsdruffer Platz hieß, aber von den Behörden bis zu Beginn der 1840er Jahre genauer stets als Wilsdruffer Thorplatz bezeichnet wurde. Im Volksmunde führte er auch den Namen Packplatz, weil er seit Errichtung des Postgebäudes zur Aufstellung von Lastwagen sowie zum Ablagern von Frachtgütern, besonders auch zum Ab- und Aufladen der Botenwagen benutzt wurde. Seit 1838 mußte der Platz auf Anordnung der Kreisdirektion frei bleiben. Seinen

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/126&oldid=- (Version vom 16.12.2022)