Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/119

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und dem ganzen Straßenzuge die Benennung Trompeterstraße gegeben (s. diese); dagegen erhielt der übrige Teil der Großen Oberseergasse vom Anfange der ehemaligen Kleinen Oberseergasse bis zur Prager Straße seinen jetzigen Namen Oberseergasse.

Kleine Oberseergasse, vermutlich im 18. Jahrhundert entstanden, wurde bis 1807 vom Volksmunde An der Patientenburg benannt, weil sich am Ende der schmalen, hinten durch Gärten abgeschlossenen Sackgasse die Patientenburg d. h. das Haus zur Aufnahme erkrankter unverheirateter Hofbedienten befand. Im Mai 1808 erhielt die Gasse zunächst den Namen Oberseergasse, im Juli desselben Jahres aber die Benennung Kleine Oberseergasse. Durch Anlegung der Prager Straße wurde sie im Jahre 1851 in zwei Teile zerschnitten. Das zwischen dieser und dem Ferdinandplatze befindliche Stück wurde 1872 der Ferdinandstraße, der vordere Teil dagegen 1874 der Trompeterstraße zugewiesen.

Ockerwitzer Straße (Cotta), hatte von 1881 an Leutewitzer Straße geheißen, weil sie nach dem Dorfe Leutewitz führt. Mit Beziehung auf die seit 1872 in Cotta bestehende Aktienbierbrauerei Hofbrauhaus erhielt die Straße 1898 den Namen Brauerstraße. Seit 1904 ist sie nach dem nahen Dorfe Ockerwitz benannt.

Omsewitzer Straße (Cotta), führt durch die ehemals am tiefsten gelegene Stelle in Cotta und war deshalb 1890 Thalstraße benannt worden; seit 1904 heißt sie Omsewitzer Straße nach dem nahen Dorfe Omsewitz.

Oppellstraße, seit 1859, benannt nach dem Geh. Rat Hans Ludwig von Oppell, geb. den 26. Juni 1800 in Krummhermsdorf, von 1831 bis 1853 Polizeidirektor in Dresden, gest. den 29. Juli 1876 in Zschachwitz. Er legte zu Anfang der 1840er Jahre das zuerst als Neuer Anbau, dann als Oppellvorstadt bezeichnete, östlich von der Konigsbrücker Straße und südlich vom Bischofswege begrenzte Wohnviertel für minderbemittelte Volksklassen an.

Oschatzer Straße, hieß seit 1877 Oststraße, weil sie sich im östlichen Teile Pieschens befand; seit 1897 ist sie nach der Stadt Oschatz benannt.

Oskarstraße (Strehlen), seit 1888 so benannt zu Ehren des Gutsbesitzers Oskar Jähnigen, geb. den 17. November 1833 in

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/119&oldid=- (Version vom 12.12.2022)