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Badeanstalt eingerichteten „Lincke'schen Bade“ führte. Der vorübergehend gebrauchte Name Schulgasse erklärt sich daraus, daß sich an ihr seit 1789 die 12 Jahre vorher vom Oberkonsistorialrat Dr. Rädler errichtete Frei- und Industrieschule befand (jetzt 13. Bezirksschule). 1840 erhielt die Gasse ihre jetzige Benennung zu Ehren der Prinzessin Louise von Lucca, der zweiten Gemahlin des Prinzen Maximilian, geb. den 2. Oktober 1802, gest. den 18. März 1857 zu Rom als Gemahlin des Grafen von Rossi.

Ludwig Hartmann-Straße, seit den 1880er Jahren benannt nach dem am 3. August 1836 in Neuß geborenen Tonkünstler und Kunstkritiker Ludwig Hartmann, der nach seiner 1873 erfolgten Ansiedelung in Neugruna für die Entwickelung dieses Ortes zu einem Villenviertel wirkte und die nach ihm benannte Straße 1876 selbst angelegt hat. – Ihre auf Seidnitzer Flur liegende Anschlußstrecke erhielt zu Anfang der 1890er Jahre dieselbe Benennung.

Ludwig Richter-Straße, seit 1887 benannt nach dem Maler und Zeichner Ludwig Richter, geb. zu Dresden den 28. September 1803, seit 1836 Lehrer, von 1841 bis 1876 Professor an der Kunstakademie, Ehrenbürger von Dresden, gest. daselbst den 19. Juni 1884.

Ludwigstraße, heißt so seit 1878, vielleicht nach einer Privatperson oder nach einem der thüringischen Landgrafen dieses Namens.

Lübecker Straße, ursprünglich der alte Verbindungsweg zwischen den Dörfern Löbtau und Cotta und zugleich die Zufahrtsstraße für Kohlen aus dem Plauenschen Grunde. Mit Beziehung hierauf hieß der in Löbtau nördlich des Stadtgutes gelegene Teil zusammen mit der Cottaer Strecke der Straße seit 1877 Kohlenstraße, während das südliche, zwischen der Dresdner Straße und dem Dorfplatze liegende Stück bereits seit 1873 den Namen Cottaer Straße führte. Dieser wurde 1886 auf den Löbtauer Teil der Kohlenstraße erstreckt, dagegen deren in Cotta gelegenes Stück Löbtauer Straße benannt. Seit 1904 ist sie zusammen mit der Cottaer Straße in Vorstadt Löbtau Lübecker Straße benannt.

Lüttichaustraße, benannt nach dem Besitzer der Felder, auf deren Gebiet sie 1846 angelegt wurde, dem Kammerherrn und Rittmeister a. D. Hans Friedrich Kurt von Lüttichau aus Bärenstein, geb. in Ulbersdorf den 26. Januar 1783, gest. in Dresden den 28. Mai 1864.

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/103&oldid=- (Version vom 7.12.2022)