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die seit der Trennung der Dresdner Meister von Freiberg zwischen beiden Städten herrschte, beseitigt hatte, wurde am 5. Dezember 1693 wieder eine gemeinsame Landordnung, die alle vier Laden Sachsens umfaßte, von Johann Georg IV. bestätigt[1].

Den Zirkelschmieden wurden 1593, wie in der späteren Ordnung von 1695 angegeben ist, vom Rat die ersten Artikel bestätigt[2], die sich indes nicht fanden. In der Lade, die sich im Besitz der hiesigen Zirkelschmiedeinnung befindet, liegt ein Handwerksbuch, in dem auf der ersten Seite sich folgende, im Jahr 1621 geschriebene[3] Bemerkung findet: 1596, 10. Oktober, ist eine „auffgericht vnd conformirte Laden bekreftiget vndt bestediget“ worden, „durch die Eltesten vndt vornembsten Meyster dießer Churfl. Vehestunge Dreßden“. Den ersten vier der eingetragenen Meistern ist keine Jahreszahl beigefügt, sie sind also offenbar die Gründer der Innung gewesen. Die nächste Konfirmation wurde am 1. August 1695[4] wiederum vom Rat vollzogen. Es sei hierbei Gelegenheit genommen, zu bemerken, daß sich über eine Innung der Zeugschmiede, die sich erst vor wenigen Jahren mit der Zirkelschmiedeinnung vereinigt hat, nichts fand. Wohl aber läßt das Vorhandensein einer alten Lade, die sich im Besitz der Dresdner Innung befindet, auf den Bestand einer Innung schon Ende des 16. Jahrhunderts schließen. Die Lade, an der allerdings kein Name eines Handwerks zu finden ist, trägt die Jahreszahl 1595.

c) Innungen, die im 17. Jahrhundert entstanden.
(Mälzer, Nadler, Drechsler, Seidensticker, Posamentiere, Korduanmacher, Bader, Siebmacher, Handelsleute, Kammacher, Glaser, Kleinuhrmacher, Kurzmesserschmiede, Klempner.)

Eine „Malzordnung“ wurde am 13. September 1526 „publiciert“ und den Mälzern vorgelesen „und zum überflus uff folgende mitwoch aber vorleßenn“, zugleich mit der Anordnung, daß auch die Altdresdner sich nach diesen Artikeln richten sollten[5]. Sie


  1. JIII. Bl. 121–167 und HStA Conf. CCXIII. 1693 flg. Bl. 492–541.
  2. Eingang der Ordn. 1695.
  3. Es sind von derselben Hand mit derselben Tinte die Namen der Meister bis 1621 eingeschrieben.
  4. JIII. Bl. 197–203.
  5. RA C. XVI. 52f. Bl. 18. HStA Loc. 9839. Akta, die Malz-, Brau- etc. Ordnung bei der Stadt Dresden betr. 1491 bis 1692. Bl. 1. Vgl. Richter II, 254.