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Aufwand an Schreibutensilien, Geleuchte und Reparaturkosten in Höhe von 37 Thaler 9 Ggr. 1 Pf. wurde dem Stadtrate auf sein Ansuchen aus der Feldkriegskasse restituiert.

Der Bürgermeister Dr. Heyme und mehrere Viertelsmeister und Bürger, welche sich verdient gemacht hatten, wurden vom Könige dekoriert, was im Dresdner Anzeiger vom 18. September bekannt gemacht wurde:

„Ihre Königliche Majestät haben nicht nur den Bürgermeister Hr. Dr. Heyme, welcher sich durch seine Bemühungen, die Stadt bei der vor einigen Jahren eingetretenen Brodtheuerung hinlänglich zu versorgen, vorzüglich aber durch seine rastlose Thätigkeit in dem bisherigen kriegerischen Zeitraum, gute Ordnung und Sicherheit in der Stadt zu erhalten, ausgezeichnete Verdienste erworben hat, zum Hofrath der 4. Classe ernannt, sondern auch dem Herrn Hoffaktor Scheffel und den Herrn Viertelsmeistern Zinke, Westmann, Adolf, Leonhard, Hüttig, Voigt und Greifenhagen zur Belohnung ihres patriotischen Eifers die goldene Civil-Verdienst-Medaille mit der Inschrift: „Bene merentibus“ allergnädigst zu ertheilen geruht.“ (Dr. A.)

Nachdem endlich der königliche Flügeladjutant Oberstlieutenant von Langenau, als Kurier von Wien kommend, die Nachricht von dem am 14. Oktober zwischen Österreich und Frankreich abgeschlossenen Frieden am 19. Oktober mittags 11 Uhr nach Dresden gebracht und hier dieses freudige Ereignis durch Abfeuern von 100 Kanonenschuß dem Publikum bekannt gegeben worden war, wurde – wegen des abgehaltenen Jahrmarktes etwas verspätet – am 29. Oktober das Siegesfest durch eine glänzende Illumination gefeiert, welche allerdings unter ganz anders freudigen Kundgebungen der Bürger vor sich ging, als die offiziell angesagte und nur mit geteiltem Herzen ausgeführte Illumination vom 30. April desselben Jahres. Die Kosten der am Rathause angebrachten Dekorationen und deren Beleuchtung betrugen allein 534 Thaler 12 Ggr. 6 Pf., eine für damalige Zeit gewiß sehr hohe Summe. (R.-A.)

Wenn auch das Friedensfest das letzte Ereignis in Dresden war, welches in unmittelbarem Zusammenhang mit dem „Kriegsjahre 1809“ stand, so dürfte doch noch zum Schlusse eines anderen Ereignisses zu gedenken sein, welches zwar nicht unmittelbar mit

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/79&oldid=- (Version vom 19.11.2023)