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durch Kriegsereignisse, insonderheit durch die vielen Truppendurchmärsche bis jetzt betroffen haben, die hiesigen Einwohner, außer der den Truppen gebührenden Beköstigung, mit Requisitionen, dergleichen bereits von den herzogl. braunschweigschen Corps auf Equipirung von 2000 Mann gemacht werden wollen, verschonen zu lassen, damit selbige wenigstens noch so weit bei Kräften bleiben, daß sie Allerhöchst dero Truppen gehörig verpflegen können, in angestammter Huld und Milde allergnädigst geruhen etc.

     Dresden den 14. Juni 1809.

Der Rath zu Dresden. (R.-A.)

Daß dieses Schreiben wirklich abgegangen ist, scheint gewiß zu sein, da desselben in einem Briefe an den Herzog von Braunschweig vom 16. Juni Erwähnung gethan wird. Ungewiß bleibt aber, ob dasselbe nicht im Verein mit einem anderen Schreiben des Geheimen Konsilii vom 19. Juni gemeinschaftlich abgegangen ist. Letzteres Schreiben lautet:

An den Erzherzog Carl etc. Ew. Kaiserl. Hoheit werden aus der Inlage zu ersehen geruhen, was in Abwesenheit unseres Königs, wir dessen Geheime Räthe und Conferenz-Minister an Höchstdero Herrn Bruder, des Kaisers Majestät gelangen zu lassen uns gedrungen gesehen haben. E. K. H. werden nach Dero angestammten, wohlwollenden Gesinnungen für das Wohl bedrängter Landes-Unterthanen und bei dem Höchstdenenselben anvertrauten General-Commando aller K. Oesterreichschen und mit ihnen in Verbindung getretenen Truppen, unseren unterthänigsten Bitten Höchstdero Beifall nicht versagen und eine allerhöchste gewierige Entschließung einzuleiten und zu befördern, gewiß gern geneigt sein. Wir bitten darum unterthänigst und verharren etc.

Beigegebenes Schreiben an den Kaiser:

Dresden, den 19. Juni 1809.

E. K M. commandirender General Am Ende hat, als er mit seinem Corps am 11. d. Mts hier eingerückt ist, durch seine an die Sachsen gerichtete Proklamation am 9. ds. zugesichert, daß das Ungemach des Krieges von ihnen abgewendet werden sollte, auch sie Plünderungen nicht zu besorgen und bei jeder billigen Klage schleunige Abhilfe zu erwarten hätten.

Dieser feierlichen Zusicherung hat derselbe bis jetzt vollständige Genüge geleistet und eine solche Ordnung und Mannszucht beobachtet, daß das Betragen von Ew. etc. Truppen allen Ruhm verdient.

Dagegen haben die von dem Herrn Herzog vom Braunschweig-Oels commandirten Truppen diese Proklamation nicht geachtet und an den Orten, wo ihr Chef hingekommen ist, gegen dessen anfängliche

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/63&oldid=- (Version vom 19.11.2023)