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Unser Glück ausmacht und die Wir so herzlich erwidern, aufs neue bewährt habt.

Desto vertrauensvoller laden Wir euch ein zu einer immer festeren Anschließung an Unsere Grundsätze, welche zeither unter Gottes Segen noch immer das Glück des Landes beförderten, zugleich aber zur Beachtung und Vereitelung der Nachtheile, welche Uebelgesinnte durch Verbreitung einer irrigen Denkart euch zu bereiten suchen möchten.

Denn es hat Uns nicht unbekannt bleiben können, daß in Unseren Staaten es noch einige, theils Schwache und Verführte, theils aber auch Boshafte giebt, welche Unserem System, Unseren Regierungs-Grundsätzen, Unseren, von Unserem Standpunkt richtigeren Ueberzeugungen, nicht allein entgegen denken, sondern auch sich erdreisten, ihnen entgegen sich zu äußern, oder wohl gar ihnen entgegen zu handeln.

Allen und jeden Behörden und Obrigkeiten Unseres Königreiches wird daher gemessen aufgegeben, auf alle diejenigen, welche dergleichen Gesinnungen sich verdächtig machen, besonders aber auf die, welche sich entweder durch unziemliche Aeußerungen derselben oder gar durch ordnungswidrige Thathandlungen etwas Strafbares zu Schulden kommen lassen, ingleichen auf die Verbreiter von Nachrichten, durch welche wohlgesinnten Bürgern des Staats Besorgnisse erweckt und Unsere eifrige Bestrebungen für die ungestörte Ruhe Unserer Unterthanen zum Theil unwirksam gemacht werden, eine verdoppelte Aufmerksamkeit zu richten und überhaupt ihrerseits nichts zu verabsäumen, damit Unserer in obigen erklärten ernstlichen Gesinnung von Unseren Unterthanen sich gemäß bezeigt und Unser wohlmeinender Wille in Erfüllung gesetzt werde.

Zu dessen mehrerer Urkunde haben Wir gegenwärtiges Patent eigenhändig vollzogen und Unser Königliches Siegel vordrucken lassen.

So geschehen und gegeben zu Frankfurt a/Main den 18. Juni 1809.

     (L. S.)

Friedrich August.
Georg Wilhelm Gf. v. Hopfgarten.
Dr. Karl Christian Kohlschütter.

Dieses vom 18. Juni datierte Mandat wurde erst am 3. Juli im Dresdner Anzeiger veröffentlicht. Man hatte dies wohl während der Anwesenheit der österreichischen Truppen, welche am 29. Juni Dresden verließen, nicht thun wollen. Wer unter denjenigen zu verstehen war, welche mit den Ansichten des Königs nicht übereinstimmten, dürfte jetzt nicht schwer zu erraten sein, da Beweise genug vorhanden sind, daß diese Leute nicht in den unteren Schichten der Bevölkerung, sondern in höheren Stellungen zu suchen waren.

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/41&oldid=- (Version vom 20.11.2023)