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I.
Zur Entstehungsgeschichte der Dresdener Vorstädte.[1]




Ein Vortrag
von
H. M. Neubert,
weil. Bürgermeister von Dresden.




Aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, den Jahren 1206, 1215 und 1216, sind drei lateinische Urkunden Markgraf Dietrichs des Bedrängten auf unsere Zeit gekommen, welche als den Ort ihrer Ausstellung Dresden nennen und zwar die Urkunde des Jahres 1216 mit dem Beisatze: civitas, Stadt. Zwar hat der sonstige sachliche Inhalt dieser Schriftstücke keinerlei Beziehung auf den Ausstellungsort, immerhin aber sind sie es, denen wir durch Nennung des Namens Dresden die erste Kunde vom Dasein unserer Heimatstadt verdanken.


  1. Mit der Veröffentlichung dieses Vortrags vom Bürgermeister Neubert sowie der folgenden Aufsätze des Appellationsrats Pietsch soll vor allem den beiden verdienstvollen Mitbegründern und ersten Leitern unseres Vereins aus Anlaß seines nunmehr zwanzigjährigen Bestehens in unseren „Mitteilungen“, welche bisher keine Arbeit von ihnen gebracht haben, ein Denkmal gesetzt werden. Der bereits vor zehn Jahren gehaltene Neubertsche Vortrag bietet zwar für den gegenwärtigen Stand der Forschung wenig Neues, behandelt aber seinen Gegenstand in einer so liebevollen und anschaulichen Weise, das er von den Freunden unserer Ortsgeschichte gewiß mit Vergnügen gelesen werden wird. Die Arbeiten von Pietsch dagegen ermangeln der lesbaren Form, enthalten aber ein reiches, mit großem Fleiße zusammengetragenes urkundliches Material, dessen Veröffentlichung für die Einzelforschung von Wert sein dürfte.
    D. H.