Seite:Heft09VereinGeschichteDresden1889.pdf/57

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hinter dem Garten war eine Schleuse, an den Garten grenzten einige Bürgerhäuser an, welche nach der damaligen Gewohnheit an der Gasse schmal, aber nach innen zu von bedeutender Tiefe waren.

Dieses Freihaus, welches Rittergutsqualität hatte, wurde 1520 vom Herzog Georg dem Antonius von Schönberg mit seinen übrigen ererbten und gekauften Besitzungen in Lehn gereicht[1] und Herzog Heinrich schenkte dem von Schönberg wegen seiner Verdienste um die Reformation ein Stück Land entlang dem Mönchsgarten allernächst seinem Hause gegenüber. Im Jahre 1569 verkauft von Schönberg das Grundstück an Benno Pflugk, welcher es in Lehn nimmt, aber im Jahre 1573 an den Hauptmann Georg von Zetteritz verkauft, von dem es Moritz Krakau und von diesem 1592 Werner von Lützelburg, von letzterem aber 1621 George Pflugk erwirbt. Dieser veräußert das Grundstück 1626 an den Oberst Leonhard von Starschedel, von welchem es 1646 (29. Juli) Innocenz von Einsiedel erwirbt, nach diesem wird 1672 der Bergrat Haubold von Einsiedel damit beliehen.[2] Während dessen Besitzzeit ward 1677 vom Kurfürst Johann Georg[3] ein Teil des Gartens vom corps de garde an zur Vergrößerung des Platzes auf dem Taschenberge gegen ein Haus in Eilenburg eingetauscht, davon aber im Jahre 1692 ein Teil an den von Haxthausen zur Erbauung eines Wagenschuppens und 1693 ein anderer Teil an den Kammerdiener Rousseau überlassen, der mit kurfürstlicher Unterstützung ein Haus darauf erbaute, solches aber 1694 an die Frau Generalwachtmeister von Klengel verkaufte, von welcher es an ihre Tochter die verehel. Kammerherr von Haugwitz überlassen ward, die es 1705 an Constanze von Hoym, spätere Gräfin Cosel, verkaufte. Das Hauptstück erwarb vom Bergrat von Einsiedel 1692 Haubold von Einsiedel, welcher 1705 solches an Constanze von Hoym veräußerte, von der es 1715 König Friedrich August mit den übrigen derselben zugehörigen Grundstücken erwarb; aus diesem Areal einschließlich des erwähnten Teiles vom Mönchsgarten befindet sich jetzt das Prinzenpalais.


  1. Lehnbuch H. Bl. 250.
  2. Lehnb. Q. Bl. 434. Lehnb. Y. Bl. 21. Hptst.-A. Loc. B. 21- Hptst.-A. Lehnsakten, das Einsiedelsche Haus betr.
  3. Hptst.-A. Loc. 9826. nr. 9. Bl. 44.