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aufzuführenden Thatsachen der Schluß ziehen, daß dasselbe dem jetzigen Eingange in den Zwinger beim Prinzenpalais gegenüber und zwar seitwärts nach der Gemäldegallerie zu sich befand. Weck sagt, wie schon erwähnt, es habe unten am Taschenberge gestanden. Der Taschenberg reichte aber ebensoweit wie jetzt die Bürgerhäuser der kleinen Brüdergasse, bis an die Gasse des Klostergartens. Ferner wird in den Lehnbriefen die Lage bezeichnet als „auf der Gasse der Taschenberg geheißen zwischen dem Garten des Schlosses (ältesten Schlosses) und dem der Barfüßer“. Beide Gärten erstreckten sich bis an den angegebenen Punkt.

1412 beleihet Herzog Friedrich der Friedfertige die Margarethe von Dohnin mit einem Hofe gelegen in der Stadt Dresden in der Gasse genannt auf dem Taschenberge an unserer und der Barfüßerbrüder Baumgarten mit allen Rechten, wie ihn Seifried von Schönfeld und Friedrich Recknitz besessen haben und sie von nurgenanntem Recknitz gekauft hat.[1]

1459, 3. Mai reicht Kurfürst Friedrich II. Hans Arras und dessen Erben zu Lehn einen freien Hof genannt der Taschenberg in der Stadt Dresden zwischen dem Schloßhofe und der Mönche Garten gelegen.[2]

1524, Sonnabend nach Johannis ante portam latinam genehmigt Herzog Georg, daß für Hans von Polenz 3000 Gld. Hauptgeld ihre erbliche Art, Natur und Eigenschaft benommen und aus Erbe in Lehn verwandelt und zu Lehngut gemacht werden, die wir auch zusamt dem freien Hause in unserer Stadt Dresden hinter unserem Schloß und der Barfüßer Kloster stehend, ehedem dem von Starschedel gehörig, von dem Hans von Polenz solch Haus kaufweise an sich bracht, mit allen Freiheiten und Gerechtigkeiten als vollständig Mannlehngut gedachtem Hansen von Polenz und seinen rechten Leibes- und Lehnserben gnädiglich gewährt und geliehen.

1524 genehmigt Herzog Georg die Bestellung eines Leibgedinges für die Ehefrau des Hans von Polenz an dem freien Hause in Dresden an unserm Korn- und Zeughause gelegen.[3]


  1. Hptst.-A. Cop. 33. Bl. 50. Cod. dipl. Sax. V. S. 115.
  2. Cod. dipl. Sax. V. S. 219  Hptst.-A. Cop. 45. Bl. 107b. Hasche, Urkb. S. 281.
  3. Herzog Georgs Lehnbuch Vol. V. Bl. 312. Lehnsakten von Polenz.