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vom 10. Oktober 1690. Unter dem 28. Oktober 1690 erging vom Kurfürsten Johann Georg III. an den Kammerdirektor von Hoymb ein Reskript des Inhalts: Da das Schleinitzische Haus zu verkaufen sein solle und wir dasselbe vor eine gar bequeme Gelegenheit zu einem Forsthause zu sein vermeinen, so erhalte er Auftrag zur Verhandlung. Durch Reskript vom 8. Dezember 1690 an ebendenselben ward der für den Kaufpreis von 2000 Thlr. mit dem Geheimrat Otto Heinrich Freiherrn von Friesen geschlossene Kauf genehmigt. Ehe jedoch die Einrichtung des Hauses zur Forstmeisterei erfolgte, erging von dem mittlerweile zur Regierung gelangten Kurfürsten Johann Georg IV. folgendes Reskript vom 23. Oktober 1691: Es ist euch unentfallen, wasgestalten unseres in Gott ruhenden Vaters Gnaden das Schleinitzische Haus auf der großen Brüdergasse derenthalben erkaufen lassen, damit es zu einem beständigen Forsthause hinfüro dienen solle. Nachdem wir aber nicht wohl absehen können, wozu wohl ein absonderliches Forsthaus hier in Dresden nothwendig, daher wir nicht gesonnen sind, selbiges weiter in dergleichen Stande zu lassen, sondern haben es unserem Stallmeister Johann Balthasar von Bose zu seinem Gebrauch und freien Wohnung gnädigst vergönnt. Als begehren wir von euch gnädigst, daß ihr nunmehr die Verfügung thut, damit ernanntem von Bose solches Haus annoch zwischen hier und Weihnachten zu seiner freien Wohnung angewiesen, unser Forstmeister von Schönberg aber bedeutet werde, daß er hinfort, wo er und seine Vorfahren gewohnt, daselbst verbleiben könne. - Auch diese Anordnung gelangte nicht zur Ausführung, sondern durch Reskript vom 3. Mai 1692 erhielt auf mündlichen Vortrag der Kammerpräsident und Geheimrat Hans Caspar von Schönberg dieses Haus nebst einer Summe von 10,000 Thlrn., wogegen derselbe sein vor dem Altdresdner Thore gelegenes Haus auf der Augustusstraße und dem Klepperstalle, sonst die Nossenischen und Fleischhammerschen Häuser geheißen, abtrat, laut Lehnschein vom 1. Juli 1695[1].

Aus dem Nachlasse ihres Vaters erhielt dieses Grundstück


  1. Fin.-Arch. Rep. XXII. Dresden nr. 19. Hpstst.-A. Die verschiedenen herrschaftlichen Gebäude in der Residenzstadt Dresden 1590 bis 1696. Loc. 9835.