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jede auf 250 Mark. Für das Jahr 1888 ist eine Gedenktafel für den berühmten Goldschmied und Hofjuwelier August des Starken, Joh. Melchior Dinglinger, in Aussicht genommen.

Ferner hatte der Verein im letzten Jahre Gelegenheit, das Andenken des ersten hervorragenden Dresdner Stadtchronisten Antonius Weck zu ehren, indem er dessen Grabdenkmal übernahm. Dasselbe war bisher in der Petrikirche zu Bautzen aufgestellt, bei deren Erneuerung aber entfernt und nur durch die Bemühungen des Hrn. Prof. Dr. Steche vor der Zerstörung bewahrt worden. Dieses Denkmal, eine große bronzene Schrifttafel mit schwerer dekorativer Steinumrahmung und Unterbau, eine interessante Arbeit des 17. Jahrhunderts, hat der Verein nach Dresden schaffen und vorläufig im Flur des Hauses der Stadtbibliothek, Scheffelstr. 5, aufrichten lassen, wodurch ein Kostenaufwand von über 100 Mark entstanden ist.

Um für die Zukunft topographische Forschungen zu erleichtern und im allgemeinen den geschichtlichen Sinn anzuregen, ließ der Verein im März 1886 sowohl an das Baupolizeiamt als an die Maurer- und Zimmer-Innung und den Architektenverein das Ersuchen ergehen, dahin zu wirken, daß an neuen Gebäuden künftig die Jahreszahl der Erbauung angebracht werde.

Oeffentliche Vorträge, wie der Verein solche seit 1881 veranstaltet hatte, sind wiederum im Saale des Armenamts im Jahre 1883 von den Herren Stiftsprediger Schubert und Prof. Dr. Steche, 1886 von den Herren Oberlehrer Dr. G. Müller und Oberlehrer Flemming gehalten worden. Mit der Beschaffung eines größeren, auch für zahlreiche Gäste ausreichenden Vereinslokals fiel aber die Notwendigkeit der Veranstaltung solcher öffentlicher Vorträge weg.

Schon seit dem Frühjahr 1886 waren die Vereinssitzungen mancher Unzuträglichkeiten wegen nicht mehr in dem ermietheten Vereinslokale, Kleine Brüdergasse 19, II, sondern im Bibliothekarzimmer der Stadtbibliothek abgehalten worden. Für den 1. Oktober 1886 beschloß der Verein das Lokal, das einen übergroßen Teil der Einnahmen aufzehrte und verhältnismäßig wenig benutzbar war, zu kündigen. Durch das Wohlwollen des Rates

Empfohlene Zitierweise:
: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft.. in Kommission bei Carl Tittmann, Dresden 1888, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft08VereinGeschichteDresden1888.pdf/114&oldid=- (Version vom 17.9.2022)