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der Verbrennung der wiclifitischen Bücher durch den Erzbischof Sbinco und Hus’ Entfernung aus Prag berichtet: „Nondum error de sacramento altaris irrepserat. Sed attulit novam pestem Petrus Dresensis (id oppidum Misnae superpositum), qui cum aliis Theutonibus paulo ante Bohemiam reliquerat. Cognitus inter suos, quia Valdensi lepra infectus esset, patria pulsus velut haereticorum asylum Pragam repetiit puerorumque docendorum curam accepit“, um dann dazu überzugehen, wie Jacobellus von Mies durch Peter bewogen worden sei, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt auszuteilen, Erzbischof Sbinco gestorben und durch einen untauglichen Nachfolger ersetzt, die antikirchliche Bewegung durch die Verkündigung des Ablasses gegen K. Ladislaus von Neapel nur noch gefördert und endlich währenddessen („dum haec aguntur“ etc., c. 36 in.) das Konzil nach Konstanz berufen worden sei.

In den im 1. Bande der Monumenta hist. univers. Carolo-Ferdin. Pragensis (Prag 1830) herausgegebenen Akten der dortigen Artistenfakultät wird ein P. v. Dr. nicht erwähnt. Dagegen ward (s. das. S. 354 f.) ein Fridericus de Dresden am 11. Septbr. 1400 Baccalaureus und erhielt am 2. Oktober dimissionem bursarum secundum formam statuti. Selbstverständlich muß aber dahingestellt bleiben, ob der letztere mit dem alsbald weiter zu behandelnden späteren Genossen Peters identisch ist oder nicht, zumal da dessen Heimatsort nicht angegeben wird.

Von größter Wichtigkeit sind die Aussagen, welche Joh. Drändorff am 13. Februar 1425 zu Heidelberg vor dem Bischof von Worms und den anderen von diesem zum Verhör zugezogenen Kommissaren machte (bei J. E. Kapp, kleine Nachlese einiger. . zur Erläuterung der Reformations-Geschichte nützl. Urkunden etc., Bd. 3, Leipzig 1730, S. 33 ff.). Denselben kommt betreffs der Umstände, um welche es sich hier handelt, eine unbedingte Glaubwürdigkeit zu; auch bleibt jede etwaige Bemängelung wegen zeitlich zu weit abliegender Aufzeichnung oder einer bestimmten Tendenz, wie sie bei den aus dem böhmischen Kreise stammenden Nachrichten in Frage kommen kann, von vornherein ausgeschlossen.

Hier sind speciell zwei Stellen daraus in Betracht zu ziehen, a. a. O. S. 38 f.: „item interrogatus, ubi fundamentaliter studuit, respondit, quod in Dresden in Misna sub magistro Friderico, consocio magistri Petri de Dresden, et dicit quod ille magister Fridericus erat humilis et devotus et ambo obierint Prage, et dicit dictum magistrum Fridericum non esse de secta Hussitarum nec fuisse“, sowie S. 58 f.: „item queritur, quis cum in predicta doctrina informavit; respondet, quod spiritus sanctus sibi presentem doctrinam dederit, mediate tamen habuit eam a magistro suo Friderico et magistro Petro de Dresden, et asseruit eorum doctrinam esse sacram et veram et esse mortuos in fide Christi, et utinam ipse sic mori posset“. Inwieweit der Ursprung der Lehrmeinungen, zu denen sich Drändorff bekennt, im einzelnen auf seine Berührung mit den genannten Männern zurückzuführen ist, dürfte sich freilich kaum feststellen lassen. Schließlich kommt