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der Schulmeisterstelle einen Boten nach Meißen geschickt, eine Sendung, bei der es sich übrigens nicht sowohl um einen Wahlvorschlag, als vielmehr nur um die Bestätigung eines bereits Erwählten seitens des Bischofs gehandelt haben kann. Dagegen ist eine Sendung an die „Meister“ der Landesuniversität zu Leipzig vom J. 1423 ebenso sicher als im ersteren Sinne erfolgt zu betrachten.[1] Namen sind freilich in beiden Fällen nicht zu ermitteln.

Im J. 1430 war Gelfryt Weiße Schulmeister,[2] aber schon 1434 wurde wieder ein neuer angenommen, und zwar wurde dieser aus Löwenberg in Schlesien – so ist der betreffende Name augenscheinlich zu deuten – verschrieben.[3] Darauf erscheinen 1440 Paul Koppel,[4] 1447 Nikolaus Becherer,[5] 1448 bis mindestens 1452 oder vielleicht 1456 Nikolaus Plet(e)ner oder Plat(e)ner,[6] der letztere schon vor seiner


  1. K.-R. 1423/4: „12 gr. eynem botin keyn Lypczk zcu den meistern umbe eynen schulmeister.“
  2. Rechn. d. Weinschenken f. d. J. 1430 (R.-A. A XVb. 24, Bl. 174): „Gelfryt Weiße magister schole 3 quartir.“
  3. K.-R. 1434/5: „Jtem eyme boten keyn Lemberg mit meister Czachs briefe zcum nuwen schulemeister 12 gr. 8 hl.“
  4. Stadtbuch 1437 – 53, Bl. 16b: „Am sontage nach Katherine virginis anno quo supra – (=27. Novbr. 1440) – haben beteidinget die ersamen wisen Hans Questewicz, Francze Beberach burgere, Pauwel Koppel schulemeister vnd Johannes stadschreiber zu Dresden eine freuntliche, gutliche richtunge“ etc. etc. (im übrigen sind Streitsache und Parteien für unsern Zweck gleichgiltig; im J. 1444 ist ein „Pauwel Koppel“ Brückenmeister, s. a. a. O. Bl. 25b).
  5. K.-R. 1447, ausgezahlte Zinsen: zu Walpurgis „2 ß. magistro Nicolao Becherer lipczinß“, zu Johannis „1 ß. 30 gr. zcinß dem schulemeister magistro Nicolao,“ zu Michaelis „2 ß. zcins magistro Nicolao Becherer.“
  6. Vergl. Richter 171, Anm. 4. Zinsamtsr. 1447: „9 ß.  gr. zu der cappelle uff dem rothus von den czinsen zur Tworne magister Platner“, entsprechend 1446: „magistro Platener,“ 1448: „dem schulmeister Pletner.“ Wenn nach der K.-R. 1456/7 zu Walpurgis und Michaelis je 1 ß.  gr. (Wiederkaufszins) „dem schulemeister zcu dem altari uff dem rothuße“ gezahlt worden sind, so ist wohl auch darunter noch Platener zu verstehen (übrigens ist dieser Zins laut Eintrag in der K.-R. 1460/1 mit 20 ß. abgelöst worden). Außerdem erscheint derselbe in folgenden Einträgen des Stadtbuchs 1437 – 53, Bl. 38a: „am mitwochen nach deme sonntage Invocavit“ (=5. März) 1449 als Zeuge bei einer durch Andres Cromer von der Leyppe für den Fall seines Ablebens vor dem Rat beurkundeten letztwilligen Verfügung (..„vor deme rate in keginwertigkeit der erbern hern ern Procopii des licentiaten vnd ern Niclas Pleteners des schulemeisters“ etc.); ebendas.: „am fritage nach dem sontage Letare (= 28. März) anno quo supra etc. xlix° ist das hußichyn das etwan ern Jocoff Schönnbergks seligin gewest ist, gein der pfarrecke obir die Katzpach gelegen, daz iczunt meister Nicolaus Pletener der schulemeister besiczet, deme iczuntgenanten meister Nicolao Pletener zu synem leibe, diewile er lebit, frygelassen, also das er dis nuwe bawen sal, als er gelobit had, adir nach syme tode so sal is wider zu stadrecht komen;“ Bl. 47 a erscheinen am Mittwoch nach Invocavit (= 1. März) 1452 vor dem Rat „die wirdigen vnde erbarn hern meister Nicolaus Pletener schulmeister vnd er Jocoff Czeyn altarista zcu Freiberg“ als Testamentsvollstrecker des im J. 1448 verstorbenen Priesters Joh. Cluge und geben zu Protokoll, wie sie dessen letzten Willen nunmehr vollstreckt haben.