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December.

Nach der Sterblichkeitsstatistik starben in der Woche vom 26. November bis 2. December in 15 deutschen Städten 909 Personen, d. i. 45 auf 100,000 Einw. durchschnittlich. In Dresden starben im Ganzen 86 Personen gegen 118 Geburten.

3.  Die Getreidepreise waren a) an der Börse: der Scheffel  Weizen 5 Thlr. 10 Ngr. - 5 Thlr. 15 Ngr.;  Korn 3 Thlr. 21 Ngr. - 3 Thlr. 28 Ngr.:  Gerste 3 Thlr. 2½ Ngr. - 3 Thlr. 12½- Ngr.  Hafer 2 Thlr. 3½ Ngr. - 2 Thlr. 7½ Ngr. b) auf dem Markte:  Weizen 4 Thlr. 25 Ngr. - 5 Thlr. 10 Ngr.;  Korn 3 Thlr. 25 Ngr. - 4 Thlr.;  Gerste 3 Thlr. 5 Ngr. - 3 Thlr. 15 Ngr.;  Hafer 1 Thlr. 28 Ngr. — 2 Thlr. 20 Ngr.;  Kartoffeln 1 Thlr. 8 Ngr. - 1 Thlr. 18 Ngr.,  Heu à Centner 1 Thlr. 6 Ngr. - 1 Thlr. 11 Ngr.,  Stroh à Schock 6 Thlr. 20 Ngr. - 7 Thlr 10 Ngr.

4.  Nach dem Geschäftsberichte des Spar- und Vorschußvereines auf den Monat November von diesem Datum belief sich die Summe der Gesammteinnahme auf 162,901 Thlr. 25 Ngr. 1 Pf., die Summe der Gesammtausgabe auf 161,368 Thlr. 18 Ngr. - Der Geschäftsausweis der Dresdner Gewerbebank (Fröhner u. Comp.) von demselben Datum verzeichnete 202,279 Thlr. 11 Ngr. 4 Pf. Activa und 201,868 Thlr. 9 Ngr. 2 Pf. Passiva.

6.  Am Morgen dieses Tages starb Dr. phil. Wilhelm Schäfer, ein Mann von gründlicher Gelehrsamkeit und unermüdlichem schriftstellerischen Fleiße, womit er sich namentlich auch um die Geschichte Dresdens und Sachsens ein bleibendes Verdienst erworben hat. Derselbe war am 25. August 1807 zu Leipzig geboren. Auf den Wunsch seines Vaters, eines Kaufmannes, der über 50 Jahre lang im Hause Becker u. Co. eine geachtete Stellung bekleidete, begann er 1828 sich der Theologie zu widmen, hatte auch bereits mehrfach gepredigt, als er sich der Philosophie und Medizin zuwandte, Im Jahre 1831 Doctor der Philosophie, wirkte er zunächst als Lehrer zu Leipzig und betheiligte sich an verschiedenen Zeitschriften, vor Allem aber trat die historische Richtung in ihm hervor, wobei ihn ein vortreffliches Gedächtniß unterstützte. Im Jahre 1834 zog er nach Dresden und ward namentlich auf dem Gebiete der sächsischen Geschichte thätig, aber auch als Redacteur humoristischer Blätter, und oft ergoß sich sein religiöses Gemüth in Gedichten, die z. B. an Reformationsfesten