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Die Auswanderungen vom Harze in früheren Jahrhunderten.
Von Rektor i. R. H. Morich.


     Die Auswanderungen von Harzbewohnern begannen schon im 17. Jahrhundert, doch beschränkten sie sich zunächst auf einzelne Bergleute, die wegen ihrer Berufstüchtigkeit in anderen bergbautreibenden Ländern begehrt wurden. So erhielt 1691 Herzog Friedrich Casimir in Livland zu Kurland und Semigallen auf[WS 1] seine Bitten vom Bergamt Zellerfeld einen Steiger, einen Markscheider, einen Rutengänger und einen Wardein, der die Münzmeisterstelle mit vertreten sollte. Nach 4 Monaten schreibt der Herzog daß der Rutengänger bereits drei Silber- und einen Kupfergang entdeckt habe, und bittet noch um einen guten Rutengänger und zwei Bergleute, die das Zimmern wohl verständen. Im folgenden Jahre ersuchte der Erzbischof von Mainz und 1695 der Graf von Hohnstein um Überlassung von Steigern und Bergleuten für ihre Silber- und Kupferbergwerke. Aber in beiden Fällen antwortete das Bergamt, man müsse erst die Erlaubnis vom Kurfürsten in Hannover bewirken, da man keine Bergleute in fremde Dienste abgeben dürfe.

     Die eigentlichen Auswanderungen setzten erst im 18. Jahrhundert ein, als 1720 der ehemalige Clausthaler Kanzlist Wildhagen etwa 60 Personen vom Harze nach England in schottische Bergwerke führte.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Doppeltes auf weggelassen.