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Gemeinnütziges.

     – Entfernen von Fettflecken aus Kleidern. Für gewöhnlich werden Fettflecke in Kleidungsstücken mit Benzin getränkt und mit einem Stofflappen abgerieben. Eine andere Art zu verfahren ist, daß man auf den mit Benzin getränkten Fleck ein drei- oder vierfach zusammengelegtes Löschblatt legt und das Ganze alsdann mit einem Gewicht von etwa einem kalten Bügeleisen bedeckt. Infolge seiner absorbierenden Eigenschaft saugt das Löschblatt alles auf.

     – Die Mauser fordert unter jungen Kanarienvögeln oft viele Opfer. Der Hauptgrund des massenhaften Sterbens dieser Thiere dürfte wohl in einer wenig sorgfältigen Ernährung zu suchen sein. Man reiche kurz vor und während der Mauser kräftiges Futter, viel Ei und auch etwas Leinsamen. Letzteres führt gelinde ab, hält daher die Gedärme geschmeidig und dieses gerade ist für den kranken Vogel zuträglich, da sich bei der Mauser stets Verstopfung einstellt. Die Vögel magern ab; man gebe, da Ei nur wenig Stoff ansetzt, den kranken Thieren täglich geschälten Hafer, welcher die Fettbildung unterstützt, was die leidenden Gesellen wohl gebrauchen können. Wer so seine Lieblinge füttert, wird sicherlich kaum ein Vögelchen in der Mauser dahinsterben sehen.

     – Das Putzen von Silbergeräth. Das sog. Anlaufen, welches die versilberten, ebenso wie die massiven Silberwaaren gelb, röthlich, bräunlich bis schwarz färbt und oft für einen Fehler der Waare gehalten wird, rührt von der Berührung mit schweißigen Händen her, oder von schwefelhaltiger Luft in feuchten Räumen. Die Behandlung und Reinigung erfordert bei versilberten Waaren dieselbe Vorsicht, wie bei massiv silbernen. Angelaufene Gegenstände sowie solche, die täglich gebraucht werden (Bestecke), sollen in warmem Wasser, auch mit Anwendung von Seife und einem leinenen Lappen, oder mit einer weichen Bürste gereinigt werden. Sorgfältiges Abtrocknen ist dabei selbstverständlich. Scharfe Metalle, wie Putzpomade n. s. w., welche für geringwerthige Metalle, wie Messing, Kupfer und sonstige Kompositionen ja ganz brauchbar sind, müssen peinlich vermieden werden.

     – Kleidersäume von hellen Kleidern reinigt man, indem man sie mit Brod abreibt. Dunkele Kleidersäume bürstet man mit dünnem Kaffee aus Kaffeesatz, den man mit Regenwasser aufgekocht hat. Bei dunklen Stoffen bürstet man den Schmutz an Kleidersäumen mit dünnem Kaffee ab.

     – Staubflecken. Die hartnäckigen Staubflecken auf Tuch entstehen gewöhnlich dadurch, daß eine fettige oder harzige Substanz auf das Tuch gekommen ist, in welche sich Staub gesetzt hat. Man reibe solche Flecken mit Eidotter, das mit etwas Branntwein vermischt ist, aus.

     – Strümpfe, wollene, dürfen weder in heißem, noch kaltem Wasser gewaschen werden. Man wäscht sie nur warm mit Seife und spült sie auch in reinem, warmem Wasser, da kaltes für wollene Sachen am schädlichsten ist.



Porto-Tarif.

     Porto für Briefe bis 20 Gr. 10 Pf., bis 250 Gr. 20 Pf., unfrankirt 10 Pf. mehr, eingeschrieben 20 Pf. mehr. Porto für Drucksachen bis 50 Gr. einschl. 3 Pf., über 50 bis 100 Gr. einichl. 5 Pf., über 100 bis 250 Gr. einschl. 10 Pf, über 250 bis 500 Gr. einschl. 20 Pf. und über 500 Gr. bis einschl. 1 Kilogr. 30 Pf. Porto für Briefe mit Werthangabe ohne Unterschied des Gewichts auf Entfernungen bis 10 Meilen einschl. 20 Pf., auf alle weiteren Entfernungen 40 Pf., dazu Versicherungsgebühr ohne Unterschied der Entfernung 5 Pf. für je 300 Mk., mindestens jedoch 10 Pf. Packete bis 5 Klgr. 1. Zone 25 Pf., weitere Zonen 50 Pf. Postanweisungen bis 5 Mk. kosten 10 Pf., 5–100 Mk 20 Pf., 100–200 Mk. 30 Pf., 200–400 Mk. 40 Pf., 400–600 Mk. 50 Pf. und 600–800 Mk. 60 Pf. Nachnahmen und Postaufträge sind bis zu 800 Mk, bei Briefen, Drucksachen und Waarenproben sowie bei Postkarten. gewöhnlichen Packeten, Werth- und Einschreibpacketen zulässig.



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Wechselstempel-Tarif.
Der Wechselstempel beträgt bei einer Wechselsumme
bis zu 200 Mark 10 Pfg.
von über 200–400 0 20 0
400–600 0 30 0
600–800 0 40 0
800–1000 0 50 0
Der von jedem ferneren Tausend Mark 50 Pfg. mehr.

     Jedes angefangene Tausend wird für voll berechnet.

     Die Hinterziehung der Stempelsteuer ist mit Strafe des 50fachen Betrages bedroht.


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Immerwährender Trächtigkeitskalender.
Anfang der
Trächtigkeit.
SchweinEnde der Trächtigkeit
Pferd. Rind. Schaf. Schwein.
Januar 1. December 2. October 8. Juni 4. April 23.
Januar 17. December 18. October 24. Juni 20. Mai 9.
Februar 2. Januar 3. November 9. Juli 6. Mai 25.
Februar 14. Januar 15. November 21. Juli 18. Juni 6.
März 2. Januar 31. December 7. August 3. Juni 22.
April 3. März 4. Januar 8. September 4. Juli 24.
Mai 1. April 1. Februar 5. October 2. August 21.
Juni 2. Mai 3. März 9. November 3. September 22.
Juli 4. Juni 4. April 10. December 5. October 24.
August 1. Juli 2. Mai 8. Januar 2. November 21.
September 2. August 3. Juni 9. Februar 3. December 23.
October 4. September 4. Juli 11. März 7. Januar 24.
November 1. October 2. August 8. April 4. Februar 21.
December 3. November 3. September 9. Mai 6. März 25.

Reklametheil.
(ohne Verantwortlichkeit der Redaction).

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