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veranlasst wurde, welche man auch von der Zentralstätte aus betrieb. Und zwar kommen hier zunächst Darlehen in Betracht, die geldbedürftigen süddeutschen Fürsten, aber auch Städten mehrfach gewährt wurden, Geschäfte, die wahrscheinlich nicht so gewinnreich, aber auch nicht so riskant waren wie die internationalen Finanzoperationen, an denen die Faktoreien zu Lyon und Antwerpen sich beteiligten.

Die Stadt Frankfurt schuldete, um einige Beispiele herauszugreifen, 1547, zur Zeit des Schmalkaldischen Krieges, 4300 fl., Augsburg selbst 3150 fl. Im Jahre 1549 erscheint Augsburg wieder mit einer Schuld von 3000 fl., Reutlingen und Heilbronn mit je 1850 fl. Gleichzeitig war der Fürstbischof von Salzburg 18 800 fl. schuldig, und der Bischof von Augsburg gehörte ebenfalls zu den Debitoren der Firma, 1553 mit 722 fl., 1557 mit 968 fl. Daneben scheint die Zentrale auch Darlehens- und Hypothekengeschäfte mit Privatpersonen gemacht zu haben, und zwar sowohl innerhalb als ausserhalb der städtischen Mauern. Aus dem letzten Jahre, dessen Abrechnung vollständig vorliegt, finden sich folgende Aussenstände dieser Art: Im ganzen 2446 fl. waren in fünf verschiedenen Posten auf Häuser in Augsburg ausgeliehen, 200 fl. auf ein Haus in Nördlingen, 200 fl. auf ein Haus in Friedberg, 200 fl. auf „Güter“[1] nach Strassburg, 631 fl. auf Güter nach Salzburg, 32 fl. nach Lindau, und ausserdem werden noch 6000 fl. in sechs Posten aufgeführt, welche nur die Bezeichnung „geliehenes Geld“ tragen. Als Zinsfuss für Darlehen auf Häuser wird mehrfach 5 % angegeben.

Alles in allem beruhte demnach der Betrieb der Zentrale auf einem ausgebreiteten Warenhandel, der aber weiterer Ausdehnung nicht mehr fähig gewesen zu sein scheint, und Bankgeschäften verschiedener Art, die sich im ganzen wohl in den Grenzen der soliden Mittelmässigkeit hielten. Ausserdem spielte hier lange Jahre die Fabrikation von Woll- und Baumwollwaren


  1. Dies können auch Kaufmannsgüter sein.