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Hans Bötticher (Joachim Ringelnatz): Ein jeder lebt’s


Er verjagte die Schwäne mit einem Schwerte, welches funkelte wie ein Sternenhimmel, weil es über und über mit Diamanten verziert war.

Nun fühlte sich Daja mit eins wieder so froh, so selig und so dankesvoll für ihren Retter, nur wußte sie nicht recht, wie sie es ausdrücken möchte. Nach langem Entschließen reichte sie endlich dem Herzog das Mohnbukett. Das nahm er, bedankte sich und verehrte ihr dafür seine Brille, und Stadtrats Tochter wiederum grub die Kirschen aus dem weißgesäumten Schacht, wischte sie mit dem Ärmel ab, weil etwas Gelbes von dem Fasanenei, auch etwas von Sand und Nachtigallfeder daran klebte, und gab sie dem Herzog. Darüber war dieser dermaßen entzückt, daß er bat, sie möchte zum Lohn sich etwas wünschen.

Sie wünschte, wünschte, wünschte, wünschte: Herr Herzog möge sie heiraten. Aber es müßten Blumen gestreut werden und – –

„Und,“ fiel der Herzog ein, „nun tue auch einen Wunsch für deine Eltern.“

„Vati und Mutti,“ entschied Daja rasch, „mußt du hunderttausend Taler schenken.“

„Gut! Und Onkel Fußball?“

„Auch hunderttausend Taler.“

„Und Murmel?“

„Hundertmal hunderttausend Taler!“ jubelte Daja und hob sich auf die Zehenspitzen, während ihr Körperchen in Begeisterung bebte.

„Und Mademoiselle?“

Die Kleine stockte. „Mademoiselle nur einen

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Hans Bötticher (Joachim Ringelnatz): Ein jeder lebt’s. München: Albert Langen, 1913, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_B%C3%B6tticher_Ein_jeder_lebts_144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)