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69. Jenseits der Elbe war zu seiner Zeit und durch das ganze Reich hin sicherer Friede. Die Sclavenfürsten Anatrog und Gneus und Ratibor kamen in Frieden nach Hammaburg und leisteten dem Herzoge und dem Erzbischofe Lehndienste.SCH. 56. Da aber der Herzog und der Bischof damals, wie das auch jetzt der Fall ist, in verschiedener Richtung um das Volk der Winuler bemüht waren, indem nämlich der Herzog wegen des Tributs, der Erzbischof aber wegen der Zunahme des Christenthumes sich Mühe gaben, so bin ich der Meinung, daß durch den Eifer der Priester die christliche Religion dort schon längst sich kräftig festgesetzt hätte, wenn die Habsucht der Fürsten die Bekehrung des Volkes nicht verhinderte.

70. Der Erzbischof nun, der sich um das ihm anvertrauete Sendbotenamt an die Heiden gleich seinen Vorgängern eifrig bekümmerte, ordinirte als Gehülfen in der Verkündigung des Evangelii zu Bischöfen Rodulf, einen von den Capellanen, zu Sliaswig[1], ferner den Abhelin für Sclavanien, den Wal vom Bremer Capitel weihte er für Ripen, indem die übrigen oben erwähnten noch am Leben und im Weinberge des Herrn nicht müßig waren. (Matth. 20, 3. 4.)

71. Im sechsten[2] Jahre des Erzbischofs starb der tapfere Kaiser Conrad (II.) und ihm folgte Heinrich (III.), jener, der die Ungern bezwang. Zur selben Zeit starben die berühmten

Schol. 56. Der sehr edle Erzbischof Hermann[3] von Köln soll die alte Klage wegen Bremens erneuert haben. Indeß that er, sowohl durch Bezelins Ansehn, als wegen eines dreijährigen Stillschweigens in Betreff dieser Sache zurückgewiesen, den Ansprüchen unsers Erzbischofs Genüge und behielt denselben noch einen ganzen Monat als seinen Gast bei sich in Köln.

  1. Im Jahre 1026.
  2. Sollte heißen im vierten.
  3. II, 1036-1055.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_112.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)