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Werke beständig nach dem Himmel trachtete, seine Kirche wie ein rechter Bischof aus, und erzog die Söhne der Kirche wie ein wahrer Seelenhirt, indem er bei allen, und selbst, was schwer hält, bei den Fürsten wohlgelitten war. Zu seiner Zeit thaten Herzog Bernhard und sein Bruder Theodmar unserer Kirche viel Gutes, auf Ermahnung der sehr frommen Emma[1], welche die Bremer Kirche sehr liebte und beinahe ihr ganzes VermögenSCH. 48. Gott und seiner Mutter und dem heiligen Bekenner Willehad darbrachte. Sie trug auch aus Liebe zum Erzbischofe für alle Söhne der Kirche, als wären es ihre eigenen, Sorge.

Das Schicksal vergönnte uns nicht, daß wir uns lange eines solchen Hirten erfreuen durften, wie Libentius es war, er, Gott und Menschen so lieb und werth! - Er hielt, wie man erzählt, am Feste des heiligen Apostels Bartholomäus,1032 Aug 24. obwohl bereits kränkelnd, persönlich zwei Messen, und nachdem er dem Brauche gemäß das Psalterium beendet hatte, ging er noch an demselben Tage[2] zur unerlöschlichen Trauer für die Seinen freudig zu Christo hinüber. Sein Abscheiden fiel auf den 24. August; es geschah im Jahre des Herrn 1032, um die dreizehnte[3] Römerzinszahl.

66. Heriman saß kaum drei Jahre auf dem erzbischöflichen Throne. Den Hirtenstab erwarb er vom Kaiser Conrad (II.)SCH. 49.,

Schol. 48. Die berühmte Gräfin Emma schenkte, während Erzbischof Libentius das Wort Gottes verkündigte, der heiligen Bremer Kirche zwei Kreuze, eine Altartafel und einen Becher, alles aus Gold und Edelsteinen verfertigt, zum Belaufe von zwanzig Mark Goldes; außerdem noch Weihgewande und viele Zierstücke und goldene Stolen und Altardecken und Bücher.

Schol. 49. Hermann kaufte von den Bewohnern des Landes das Marschland Eternbroch.[4] Diese Schenkung bestätigte Kaiser Conrad der Kirche vermittelst einer von ihm ausgestellten Urkunde, wie das aus der im Archive hinterlegten Handschrift zu ersehen ist.

  1. Siehe über sie oben Kap. 44 und unten Kap. 76.
  2. Also um 24 August, wie er auch ausdrücklich sagt. Aber nach verschiedenen Nekrologen ist er am 25. August gestorben.
  3. Richtiger die fünfzehnte.
  4. Am Flusse Eyter, der unweit Thedinghusen in die Weser fließt.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_107.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)