Seite:Hamburgische Kirchengeschichte (Adam von Bremen) 095.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Könige durch Geschenke gewonnen haben soll, der Andere aber gepriesen wird, weil er die von Natur wilden Barbaren durch Schmäuse und Geschenke gezähmt habe.

Soviel möge, als zur Rechtfertigung des Kirchenfürsten gesagt, genügen; jetzt wollen wir der geschichtlichen Ordnung gemäß zu dem Werke der Mission zurückkehren, die zu Unwans Zeit auf das glücklichste gedeihend sich darstellt.

49. Suein, König der Dänen und Nortmannen, segelte, um die Kränkungen zu rächen, die ihm sowohl durch den Tod seines Bruders[1], als durch seine eigene Vertreibung[2] widerfahren waren, mit einer großen Flotte nach England hinüber, indem er seinen Sohn Chnut und Olaph, den Sohn Craccabens, von dem eben geredet ist[3], mit sich nahm. Nachdem nun Suein in einem langen Zeitraume den Engländern viele Schlachten geliefert hatte, vertrieb er den alten Kämpen, König Edilred, und hatte England unter seiner Herrschaft, jedoch nur auf kurze Zeit. Denn drei Monate nachdem er den Sieg erlangt hatte, erlag er daselbst dem Tode[4].

50. Chnud,SCH. 38. der Sohn des Königs, der mit dem Heere heimgekehrt war, sann wiederum auf einen Krieg mit den Engländern. Olaph, den die Nortmannen zum Herrscher erwählt hatten, trennte sich vom Reiche der Dänen. Da nun schloß Chnud, durch dies gefahrdrohende Ereigniß beunruhigt, mit seinem Bruder Olaph, dem Sohne Heric’s[5], der in Schweden regierte, ein

Schol. 38. Knut, der Sohn König Suein’s, empfing, indem er seinen heidnischen Namen ablegte, in der Taufe den Namen Lambert. Daher heißt es in dem Buche unserer Brüderschaft: Lambrecht, König der Dänen, und Imma die Königin und Knut, ihr Sohn, haben sich der Fürbitte der Bremer Brüder voll Andacht empfohlen.

  1. Hiring, siehe oben Kap. 22.
  2. Siehe oben Kap. 32.
  3. Adam verwechselt hier den Olaph, Harold’s Sohn, mit seinem Vorgänger, Olaph Craccaben, dem Sohne Truecco’s. Vergl. oben Kap. 35 und 38.
  4. Er starb 1014 am 2. Februar.
  5. Olaph, genannt Skautkonung, der Sohn König Erich’s des Siegreichen, dessen Wittwe, Sigrid Storrade, den Suein, Knuts Vater, geheirathet hatte. Siehe oben Kap. 47.
Empfohlene Zitierweise:
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_095.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)