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Dieses Tapfere und edle Kameraden! sind die
Verfügungen welche ich Euch vorläufig ertheilen kann -
Haltet strenge auf ihre Erfüllung und vorzüglich seyd einig
unter Euch, wie es Landleuten und Brüdern ziemt._ Vergesst
alle kleinliche Zänkereyen und Streitigkeiten unter einan-
der! denkt daß wir alle zu einem Zwek handeln und
daß ohne Erreichung dieses Zwecks ewige Knechtschaft
und ein unabsehbares Elend unsrer und unser Kinder
theil ist. Seyd stark und Muthig;- gewiß wenn wir
Handeln, wie wir handeln müssen wie es Teutschen und
Hessen zukommt, dann werden wir unseregroße und heilige
Sache glücklich zu Ende führen.__ Schon stehn die Heerscharen
Osterreichs zahlreich und noch immer muthig den Franzosen
gegenüber, schon rükt Preißens Kriehgsmacht zu unserer
Unterstützung heran. Aber Kameraden! Unser haupt-
sächlichstes Vertrauen laßt uns auf den setzen, dessen allmächtige
Hand alles mit unendlicher Weisheit leitet, bedenkt die Sache
der Unschuld und Gerechtigkeit hat im Himmel einen starken und
ewigen Freund und Beschützer, denn die allwaltende Gottheit
läßt wohl eine Zeitlang den Gottlosen und unterdrüker freye
Hand, aber am Ende erlößt sie den Unschuldigen und Unter-
drükten, der auf sie vertraut und seine Sache muth und kraft-
voll mit ihr anfängt.
Auf denn zum kampf für Ehre,
Freyheit und Vaterland.
der commandierende Oberst
Martin.[1]

  1. Siegmund Peter Martin, zu seiner Person: F. Martin: Zur Ehrenrettung Sigmund Peter Martins, in: Zeitschrift für Hessische Geschichte 28 (1893), S.455-517.