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lässt das Papier auf dem Stein selbst trocknen und nimmt es dann erst fort – dieß lässt sich aber meist nur auf horizontalen Schriftflächen ausführen und bei vollkommener Freiheit über das Original zu verfügen sowie bei hinreichen der Muße dazu –, oder aber man löst sogleich, und das hat sich mir in allen Fällen als das empfehlenswertheste herausgestellt, das noch nasse Papier mit beiden Händen von den oberen Ecken beginnend sorgsam ab und legt es, womöglich auf Holz und in die Sonne, zum Trocknen hin. Tastu tränkt das Papier dann noch mit dünnem Mehl- oder Stärkekleister; ich habe gefunden, dass die einmal ausgedehnte Masse des Papiers an sich eine völlig ausreichende Dauerhaftigkeit besitzt und, wie meine seit Jahren vorhandene sehr große Sammlung solcher Abdrücke ausnahmslos zeigt, auch behält.

IV. Transport, Versendung und Aufbewahrung der Abdrücke.

Ist der Abdruck vollkommen trocken, so kann er gerollt, zusammengefaltet (mit möglichster Schonung der Schrift) und versendet, oder aber ausgebreitet, und in Mappen oder Kästen aufbewahrt werden. In einer Blechrolle zum Verschließen habe ich an hundert Abdrücke, zusammengerollt, zu Pferd und Wagen weit transportiert, ohne dass es ihnen im geringsten geschadet hätte. Auch werden unter Kreuzband aus fernen Gegenden, aus Schottland, Spanien, Africa, Kleinasien, nicht selten Abdrücke gesendet, welche durch den Transport nicht leiden; man muss ihnen nur einen gehörig breiten und starken Papierumschlag geben. Doch soll damit nicht etwa behauptet werden, dass Papierabdrücke, auch gut gemachte, überhaupt nicht beschädigt werden könnten. Feuchtigkeit kann sie, wie begreiflich, ganz oder theilweis verderben, auch starker Druck mit Feuchtigkeit verbunden, oder Durchscheuerung. Dieß ist bei der Versendung zu berücksichtigen. Für die Aufbewahrung empfiehlt es sich, die Abdrücke ausgebreitet in feste Behälter von der Größe des gewöhnlich angewendeten Papiers (45 zu 56 Centimeter) zu legen. Sehr umfangreiche Papierabdrücke können durch Umkniffen in dieses handliche Format gebracht werden. Die wenigen Kniffe hindern die Benutzung nicht; unförmliche Papiermassen oder Rollen sind weit eher der Verletzung, besonders an den Rändern, ausgesetzt. Liegt eine Abschrift, wenn auch eines Ungeübten, dem Abdruck bei, so wird er in den meisten Fällen, auch wenn er beschädigt ist, noch nützen. Ausserdem empfiehlt es sich, die einzelnen Blätter des Abdrucks

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Emil Hübner: Über mechanische Copieen von Inschriften. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1881, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:H%C3%BCbner_%C3%9Cber_mechanische_Copieen_von_Inschriften.djvu/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)