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DER MANN UND DIE BUCHE

An der rostbraunen Berghalde stand eine mächtige Buche. Und an dem schwülen Himmel stand ein Gewitter.

Die mächtige Buche stand eine halbe Stunde allein, unter dem schwülen Himmel, an dem ein Gewitter stand. Dann aber stand ein finsterer schwarzhaariger Mann vor der mächtigen Buche und stieß einen schrecklichen Fluch aus. Der schreckliche Fluch hallte wider von der rostbraunen Berghalde und dem Gewitterhimmel, der noch immer darüber stand.

Gleich darauf stand der finstere schwarzhaarige Mann nicht mehr vor der Buche: denn es hatte zu hageln begonnen, und er hatte den Verstand verloren.

Aber die Buche stand noch immer an der rostbraunen Berghalde, mitten im Hagel, denn es war eine mächtige Buche.


nach Paul Scheerbart

Empfohlene Zitierweise:
Hanns von Gumppenberg: Das teutsche Dichterroß. Callwey Verlag, München 1929, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gumppenberg_Dichterross_0126.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)