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Willner. Vor allen Dingen laß er ihn in ein andres Zimmer und auf ein Bett bringen – erst mit Schnee und dann brav mit warmen Tüchern gerieben – seine Mühe soll ihm gut bezahlt werden; ich stehe dafür.

Wirth. Gott bewahre! ich verlange nichts – kommt Gürge! helft mir!

(der Wirth und Gürge tragen ihn weg)

Klaus. Aber wer mags denn wol seyn?

Willner. Das weis ich nicht – thut auch nichts zur Sache.

Kasper. Wenns aber nun keiner von unserm Glauben wäre – gesezt, es wäre ein Jude oder wol gar ein Türke –

Willner. Jude, Heyd’ oder Türk; das kömmt hier nicht in Betracht – wenn man helfen kann, so muß man helfen, ohn’ erst lange zu untersuchen, wem man hilft – oder glaubt ihr, der Türke habe sein Leben weniger lieb, als der Christ?

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Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/13&oldid=- (Version vom 29.12.2023)