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bis eine Biene sie vertreibt, kommt sonst einzeln vor[1]: in Tirol bei Vernaleken, KHM. S. 346, wo drei Messer der Ziege im Halse stecken bleiben und eine Ameise sie vertreibt, im südlichen Böhmen ebd. S. 116 nr. 22 ‘Die Ziege und die Ameise’, wo der Bauer seinen drei Kindern und seiner Frau den Kopf abschlägt, in Anhalt bei Firmenich 2, 227 ‘Vom bösen Zickchen’, wo der Fleischer der Ziege das Fell über die Ohren zieht und sie endlich aus der Fuchshöhle herausholt, in Hannover bei Busch S. 41 = Kbl. f. niederdeutsche Sprachforschung 22, 15 ‘Die launische Ziege’, wo der Fuchs die Ziege mit der Drohung verscheucht:

‘Halb geschoren, halb ungeschoren
Wer herein kommt,
Dem rutsch ich, dem stutz ich
Den Stuppstêrt vorm Ase weg.’

Dänisch bei Kristensen, Dyrefabler S. 57 nr. 112 ‘Den slemme Ged’. – Französisch bei Cosquin 2, 115 nr. 47 ‘La chèvre’ (sie tötet den Vater, nachdem dieser sieben Kinder und seine Frau um ihretwillen umgebracht). Dardy 2, 337 nr. 81 ‘La petite chèvre’ (angehängt ist der Wolf und die sieben jungen Geißlein, unsre nr. 5). Meyrac p. 462 ‘La chèvre et le loup’ (desgl.). Sébillot, Joyeuses hist. p. 216 nr. 61 ‘La chèvre et les sept gars’. Revue des trad. pop. 19, 183 ‘La mauvaise bique’. – Italienisch bei Imbriani, Nov. fiorentina p. 556 nr. 42 ‘La capra ferrata’. Pitrè, Novelle pop. toscane p. 245 nr. 49 ‘La capra margolla’. Prato bei Cosquin 2, 117. De Gubernatis, Die Tiere in der idg. Mythol. S. 332 (aus Livorno). – Portugiesisch bei Coelho, Contos popularez nr. 3 ‘O coelhinho branco’. – Serbokroatisch bei Wuk 1870 S. 241 nr. 13 = 1897 S. 249 nr. 63 = Archiv f. slav. Phil. 2, 630 nr. 28 ‘Der lebendig geschundene Bock’ = Krauß 1, 61 nr. 21; vgl. R. Köhler 1, 423. Plohl-Herdvigov 1, 112 nr. 14. Šaljive nar. pripov. S. 52 nr. 10. – Čechisch aus Südböhmen: Pohádky a pov. naš. lidu S. 5 nr. 4. Nár poh. písně Slavia 3, 28 nr. 4 (1874). Němcová 4, 58 nr. 58 = Benfey, Pantschatantra 2, 550. – Polnisch: Zbiór wiadom. 2, 169; 8, 308 nr. 8; 12, 42 nr. 76; 15, 26 nr. 9. Mater. antropol. 4, 271 nr. 37. 10, 304 nr. 83. Ciszewski, Krakowiacy S. 307 nr. 255 (unvollständig). Wisła 4, 77 nr. 47; 13, 523; 19, 61


  1. Mit dem Märchen von den drei Zaubergaben verbunden erscheint diese Einleitung nur noch holsteinisch bei Wisser 2, 67. – Vgl. den Aufsatz von Adam Fischer in der Zs. Lud 16, 347–357.
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 347. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_347.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)