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lernen’ (ohne Angabe der Herkunft). Aus der Schweiz: Rochholz, Aargau 1, 166 nr. 133 ‘Die Geisterküche’ = Sutermeister nr. 3; vgl. Singers Kommentar 1, 38 f.[1] Jegerlehner, Was die Sennen erzählen S. 33 ‘Das Zauberschloß im Arbenwald’. Aus Tirol: Zingerle 1, nr. 17 ‘Der Mesnersohn’ (verbunden mit dem Drachentöter) und nr. 39 ‘Der Müllerbursch und die Katze’ (ähnlich Brentano, Die Gründung von Prag 1815 S. 443) und 2, 281 ‘Die Furchtlerner’. Dörler, Zs. f. österr. Volkskunde 14, 81 ‘Der mutige Bäckergeselle’. Aus Wien bei Kletke, Almanach 1840 S. 1 ‘Hansel Fürchtmichnicht’ (wirft den verkleideten Glöckner die Treppe hinab und tauscht im Sacke mit einem Schweinetreiber, wie das Bürle nr. 61). Branky, Zs. f. d. Phil. 8, 84 ‘Wie Hans das Gruseln lernt’. Heanzisch: Bünker nr. 52 ‘Der Junge, der sich nicht fürchtete’. Oberpfälzisch: Schönwerth 2, 147. Fränkisch: Bechstein 1845 S. 122 = 1874 S. 126 ‘Der beherzte Flötenspieler’; 1874 S. 237 ‘Das Gruseln’. Schlesisch: Kühnau 1, 106 nr. 117. Vom Harz: Ey S. 74 ‘Die Kegelbahn in der Kirche’. Pröhle, KVM. nr. 33 ‘Der Bäckerlehrling’. Niedersächsisch: Schambach-Müller S. 272 nr. 9 ‘Die weide Katze’. Oldenburgisch: Strackerjan² 2, 496 nr. 635 ‘Von dem Jüngling, der nicht bange war’. Holsteinisch: Hansen nr. 6 ‘De Matros, de ni bang varden kun’ (erschreckt durch einen Aal im Bett. Zs.


    abschlagen und mit einem Schlangenkraut wieder aufsetzen; der Diener aber setzt ihn verkehrt (alquanto torto) auf. Über das Vertauschen von Köpfen s. ZfVk. 11, 262.

  1. Hier und in der oldenburgischen Fassung fallen die Glieder der Gespenster einzeln durch den Schlot herab, und es ruft vorher: ‘Ich falle, ich falle’ – Vgl. dazu R. Köhler 1, 130, auch die irische Fassung und Bundi S. 18 ‘Die drei Hunde’. – Auch in John Barclays Roman ‘Euphormionis satyricon’ 1, c. 8 (1606 p. 51 = deutsch von Waltz 1902 S. 35) übernachtet ein Soldat im Spukhause; Arme, Beine und Kopf fallen von der Decke, und ein Teufel ersteht daraus, der mit ihm kämpft. Roger de Rabutin (Mémoires ed. Lalanne 1857 1, 76) erzählt; ‘II me souvient de ces contes qu’on fait aux enfants de collations servies comme cela par des gens inconnus, puis des bras, des têtes, des jambes et tout le reste du corps, qui tombent par la cheminée et dont il se forme des personnages, qui après avoir bu disparaissent.’ Das Gleiche wird in der Komödie ‘La devineresse ou les faux enchantements’ von Thomas Corneille und De Visé (1679. III, 10. E. Friedrich, Die Magie im französischen Theater 1908 S. 121) auf der Bühne dargestellt. Phil. Engelhard, Gedichte 2, 173 (1782). Strackerjan ² 2, 470 nr. 627.
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_030.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)