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Roselindens Dienerin.
Herrin, diese kleine Flasche
Fand ich in der Kutschentasche.

Roselinde.
Gib sie. Das ist für den Vater.
 (zum Arzt:)
Wißt Ihr, Meister, wo er sitzet?

Arzt.
Ja, ich weiß es, holde Jungfrau.
Seid Ihr aber Roselinde,
Dürft Ihr so unvorbereitet
Wahrlich! jetzt nicht vor ihn kommen.
Allzu unverhoffte Freude
Könnte leicht ihm schädlich werden.
– Auch vor Freude kann man sterben.

Schira kommt.
Ist es wahr, was Sami sagte?
 (Er sieht seine Tochter, fängt an zu weinen und sinkt ihr in die Arme:)
Meine Tochter! meine Tochter!

Arzt.
Um des Himmels willen, Schira!
Mäßigt, mäßigt Eure Freude.

Roselinde.
Meister, helft! er sinkt in Ohnmacht.

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_089.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)