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Eile hinab mit fliegendem Fuß
Zum meerdurchfahrenden Schiffe.
Rufe es laut: „Am Hofe Kropp
Sah’ ich den Mann mit dem Kopf voll Kniffe.“
Die Södulkolla unter sich,
Den schwarzen Mantel über sich!“ –
Nun, Halle, fort und tummle dich! –

„Ist das eine Keckheit von dem Menschen,“ sagte Svein.

So gerissen! –
Rasch vorbei! –
Ich muß wissen,
Wer er sei?! –

Gretter war inzwischen mit seiner flinken Stute in Deildartunga angekommen. Hier stand ein Weib am Wege. Dem sprach er folgenden Reim vor:

Walküre des Goldes, herrliches Weib,
Melde dem Manne, der voller Leid
Sucht Södulkolla:
„Ich, der Schenke von Odins Biere
Reite zur Nacht auf dem flinken Tiere
Noch bis Gilsbacka!“ –

Das Weib prägte sich den Vers ein. Dann ritt Gretter weiter.

Svein kam kurz darauf zur Stelle, sah das Weib am Wege stehen und fragte sie:

Ei! Kam hier durch
Ein frecher Bursch,
Auf flinkem Tier? –
Das sage mir! –
Verdienten Streichen
Will er entweichen! –

Das Weib trat nun hervor und sagte dem Svein her das Lied, welches Gretter ihr eingeprägt hatte.

Empfohlene Zitierweise:
Emil Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/129&oldid=- (Version vom 9.10.2018)