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Nun ging es im frischen Trabe in den anbrechenden Morgen hinein, den Hvitafluß hinauf und dann landeinwärts.

Er war schon bei Flokadalsau vorbei auf dem Wege nördlich von Kalfanes, als die Knechte auf Backa erwachten. Sie kamen heraus, vermißten die Södulkolla und meldeten das sofort ihrem Herrn.

„Es hat über Nacht jemand deine Stute bestiegen und ist mit ihr landeinwärts geritten! – Die Spuren sind deutlich erkennbar!“ –

Svein sprang aus dem Bette, ließ ein zweites Pferd satteln und bestieg es, um der Spur von dem Diebe seines Pferdes selbst zu folgen.

Gretter war inzwischen ohne Aufenthalt weiter geritten und hielt nun am Hofe Kropp, vor dem ein Mann, Namens Halle, stand, dem gab er folgenden Auftrag:

Eile hinab mit fliegendem Fuß
Zum meerdurchfahrenden Schiffe.
Rufe es laut: „Am Hofe Kropp,
Sah ich den Mann mit dem Kopf voll Kniffe.“
Die Södulkolla unter sich,
Den schwarzen Mantel über sich!“ –
Nun, Halle, fort und tummle dich!

Der Mann stieg nun zu Pferde, um den übernommenen Botendienst auszurichten. Bei Kalfanes stieß er auf Svein, der auf ihn zugeritten kam, und ihn befragte:

Hast du gesehn
Auf Sattelschön
Den frechen Dieb? – –
Kann ich ihn finden,
Werd ich ihn schinden
Mit manchem Hieb! –

„Ja,“ sagte Halle, „das verhält sich so. Oben am Hofe Kropp kam an mir vorbeigeritten auf einer braunen, flinken Stute ein fremder Mann, groß von Gestalt und in einen langen, schwarzen Mantel gewickelt, der gab mir folgenden Auftrag:

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Emil Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/128&oldid=- (Version vom 1.8.2018)