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Wenn Sie dabey die Absicht gehabt haben, mich zum ersten Bewunderer Ihrer Unternehmungen zu machen, so habe ich Ursache Ihnen verbunden zu seyn: Wenn Sie aber von mir Verbesserungen Ihrer Einrichtung erwartet haben, so haben Sie es nicht getroffen. Ich muß Ihnen das Geständniß nochmals wiederholen, daß alles was Sie unternehmen, meinen Beifall hat. Ich würde überdieses meine Sphäre übersteigen, wenn ich Ihren Entwurf als die Arbeit eines vortreflichen Meisters der sieben freien Künste verbessern wollte, ich, der ich nicht in einer freien Kunst Meister bin. Jedoch wenn Sie durchaus mein Urtheil verlangen, so kann ich versichern, daß ich nie etwas schöneres weder aus den alten noch neuern Zeiten zu Gesichte bekommen habe. Die Einrichtung Ihrer Akademie ist vortreflich, und ich verspreche mir davon nicht nur so viel gutes als Sie Sich ahnden lassen: meine Einbildungskraft scheinet noch lebhafter zu seyn als die Ihrige. In meinen Gedanken ist

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/140&oldid=- (Version vom 1.8.2018)