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Amalia. Ich dächte aber, da weder die Religion noch der General im Wege ist; so könnte die Sache etwas abgekürzt werden.

Der Magister. Nein, das geht profecto nicht an. Wenn Sie aber Frau Beaumont seyn, und meine Clementine ausforschen wollen; so thun Sie nur eine Gnade.

Amalia. Ich bin schon etliche mal die forschende Frau Beaumont gewesen; Hannchen aber hat nicht die aufrichtige Clementine seyn, und mir das Geheimnis ihres Herzens anvertrauen wollen. So viel aber merke ich: sie ist verliebt.

Der Magister. Gehn Sie nur recht auf den Grund. Sie müssen ihr Herz bis auf die ersten Bestandtheile analisiren, die sich nicht weiter zergliedern lassen. Sie müssen meinen Namen nennen, und sehen, ob sie roth wird; Sie müssen meine Gelehrsamkeit, mein Ansehen in der gelehrten Welt, und die Hoffnung zu großen Ehrenstellen rühmen, und auf alle Blicke dieses schlauen Kindes Achtung

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/201&oldid=- (Version vom 1.8.2018)