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Magister mit so einer fürchterlichen Mine an, als wenn er ihn fressen wollte.

Neulich hat er einen Kerl, welcher mit Zimmtwasser und Bezoartinctur durchs Dorf gieng, seinen ganzen Kasten abgekauft. Das ist meine Apotheke, spricht er, woraus ich die Bauern kuriren will, wenn etwa die Viehseuche unter sie kömmt.

Die erste Kur ist indessen nicht wohl abgelaufen; und wenn man nicht noch einen ordentlichen Arzt zu Rathe gezogen hätte; so wär der Elende gestorben. Wir dürfen uns aber nicht unterstehen, nur den geringsten Zweifel in seine Geschicklichkeit zu setzen. Mir wollte er vorgestern mit Gewalt Bergöl eingeben: da ich aber ernstlich aussah, und fortreisen wollte; so ließ er ab, seine Kunst an mir zu versuchen. Das lustigste war ein Ball, den er uns am Mittewochen gab. Die benachtbarten Edelleute wurden durch den Jeremias eingeladen. Einen hieß er Oncle Selby, den andern seinen Beauchamp, seine Schwester Tante Loren, Fräulein Fiekgen

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/139&oldid=- (Version vom 1.8.2018)