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er aufseufzend. „Aber am Tage bin ich ja vollständig durch den Dienst auf der kaiserlichen Werft in Anspruch genommen. Eigentlich war es ja ein Glück, daß ich mir unlängst den Arm verletzte. So habe ich doch jetzt wenigstens einige Wochen ganz für mich.“

Fast unwillig schüttelte Beatrix v. Sarma da den Kopf.

„Sie sollen so nicht sprechen! Der Unfall hätte auch schlimmer ablaufen können, hätte Ihnen dauernden körperlichen Schaden zufügen können.“ Ehrliche Besorgnis um sein Wohlergehen klang aus ihren Worten heraus. Und dann fuhr sie fort „Wäre es denn nicht möglich, daß Sie sich einmal für längere Zeit ganz freimachten, um an Ihrer Erfindung und an der Vervollständigung Ihres Wissens ausschließlich zu arbeiten?“

Ein bitteres Lächeln spielte um seinen schön gezeichneten Mund. „Dazu gehört Geld, gnädiges Fräulein. Wovon sollte ich leben? Ich bin ja auf meiner Hände Arbeit angewiesen, bin arm, ebenso wie meine Eltern.“

Nachdenklich schaute sie vor sich hin. Dann kam einer der Galerie-Diener in ihre Nähe, so daß sie eine Weile von gleichgültigen Dingen sprechen mußten. Als der Mann sich wieder entfernt hatte, nahm sie das alte Thema wieder auf.

„Wenn Sie wirklich von dem Motor so viel erhoffen, so vertrauen Sie sich doch einem reichen Fabrikanten an. Zeigen Sie diesem Ihre Zeichnungen, reichen Sie ihm alle Einzelheiten ein. Vielleicht läßt der Herr sich dann dazu herbei, Ihnen ein kleines Kapital vorzuschießen.“

Doch der junge Kunstschlosser hatte gegen diesen Vorschlag seine schwerwiegenden Bedenken.

„Alles recht schön, aber – wenn ich nun an einen Mann gerate, der den Wert meiner Erfindung sofort

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Walther Kabel: Gräfin Trixchen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gr%C3%A4fin_Trixchen.pdf/26&oldid=- (Version vom 1.8.2018)