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und sich nun aufsetzen wollte, da entfiel ihm bald ein Schuh, bald die Peitsche, oder der Wind nahm ihm den Hut vom Kopfe, kurz, immer neue Hindernisse hielten ihn auf, und er kam nicht von der Stelle. Donner und Blitz krachte und leuchtete indessen fürchterlich zischend dicht um ihn her. Er zitterte und bebte. Jetzt hatte er endlich alles wieder beisammen, saß auf, und wollte nun im vollen Gallop davon jagen, da fuhr ein Blitz in einem zweifachen Strahle, von einem schrecklichen Donner begleitet, herab, und schlug den Knaben in den einen und die Pferde in den andern Abgrund.

So entstanden diese beiden Seelöcher, und seitdem schwimmen auf beiden in den Pflanzenblättern die Hufe der erschlagenen Pferde herum.

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Sollte nicht in dieser Legende das Wahre liegen, daß diese beiden Erdfälle bei einem

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)