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hatte, und es nur ahndete, daß sie auf dem Arnstein hauseten.

Die Schöffen, von dem sich verbreitenden Schrecken mit Tagesanbruch benachrichtigt, beriefen sofort den wohlweisen Rath, die Aldermänner und die Väter und Verwandten der Entführten zu einer geheimen Sitzung, und ließen Stille und Ruhe in den Häusern gebieten. – Die meisten der Versammelten riethen, augenblicklich die ganze waffenfähige Mannschaft aufzubieten, um die verhaßte Raubburg Arnstein zu erstürmen und von Grund aus zu zerstören. Aber, außer der Unbestimmtheit der Nachrichten, würden, wie der vorsitzende Schöffe klüglich bemerkte, Monathe kaum hingereicht haben, um in offner Fehde die wohlbefestigte und mit Lebensmitteln reichlich versehene Burg einzunehmen; und doch war schnelle Hülfe hier nöthig.

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/65&oldid=- (Version vom 1.8.2018)