Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/62

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Die Tanzwiese.

In eben dem Thale bei Aschersleben liegt eine Wiese, die Tanzwiese genannt, zu deren Namens-Erklärung man folgende Sage hat.

In diesem friedlichen Thale versammelten, vor Jahrhunderten, sich oft, an schönen Sommerabenden, die blühenden Töchter der benachbarten Stadt, um sich mit Tanzen zu belustigen. Besonders pflegten hier, auf der rings umschlossenen Wiese, die Bräute in den nächsten Tagen vor der Hochzeit mit den Gespielinnen ihrer Jugend, deren Kreis sie nun bald verlassen sollten, zu tanzen.

Lange blieb diese schuldlose Freude ungestört, bis die benachbarte Raubburg auch diese Bürgerfeste unterbrach.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/62&oldid=- (Version vom 1.8.2018)