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abermalige Erlöschen. Sie schüttelt den Kopf, ist unschlüssig, was sie thun soll, geht indessen zum dritten Mal hinaus, Kohlen zu holen, doch mit dem festen Vorsatze, zum letzten Male. Wie die beiden ersten Male, füllt sie furchtlos ihr Gefäß mit den besten Kohlen an; aber, indem sie sich umdreht, zurück zu gehen, hört sie hinter sich mit drohender Stimme rufen:

„Nun komm nicht wieder!“

Von Furcht plötzlich ergriffen, läuft sie hastig der Mühle zu, und wirft mit einem heimlichen Schauder die Kohlen auf den Heerd, welche, wie die vorigen, im Nu verlöschen. Eiskalt läuft es ihr über den ganzen Leib, sie zittert und blickt scheu und bange durch das Küchenfenster nach dem Feuer hin. Das dauert ungefähr zwei Minuten, da fängt die Thurmuhr in der Stadt an zu schlagen. Sie schlägt und schlägt eine lange

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)