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Die goldenen Kohlen.

Nahe bei der Stadt Aschersleben[1] liegt in dem engen Thale, das die Eine durchfließt, eine Mühle. Groß und stattlich sind ihre Gebäude, die Wohlhabenheit des Besitzers verkündend. Vordem lebte aber einer ihrer Eigenthümer in der niedrigsten Dürftigkeit, bis ihn folgende wunderbare Begebenheit schnell zu einer nie gekannten noch erwarteten Wohlhabenheit verhalf.

Ein bei ihm dienendes Mädchen erwachte einst mitten in der Nacht. Sie sah ihr Kämmerlein durch das Mondlicht erhellt, glaubte, der Tag breche schon an, und erschrack gewaltig, daß sie vielleicht die Zeit


  1. 4 Meilen von Halberstadt.
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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)